Agnesviertel – Es ist ein Baum von beachtlicher Größe, doch wenn es nach dem städtischen Liegenschaftsamt geht, sind seine Tage gezählt. Die mehr als 40 Jahre alte Zeder im Innenhof von Fort X am Neusser Wall 33 soll gefällt werden. Das hat die Verwaltung der Bezirksvertretung Innenstadt mitgeteilt.

Zur Begründung heißt es, „dass bei den letzten beiden Frühjahrsstürmen trotz fachmännischer Beschneidung in 2018 sehr große Äste abgebrochen sind“. Dabei seien Stromleitungen herabgerissen worden. Zudem sei die Entfernung des Baumes geboten, „weil die Zeder zu nah am Gebäude steht und durch Wurzeln und bei starkem Wind durch schlagende Äste die Gebäudesubstanz sowohl im Bereich des Fundaments sowie an der Fassade massiv beschädigt wird.“

Das Fort X befindet sich einem sehr schlechten baulichen Zustand, die Sanierung lässt seit Jahren auf sich warten. Im Hof sind Erdarbeiten zur Verlegung von Leitungen geplant. Dabei seien Schäden an den Wurzeln nicht auszuschließen, die die Standfestigkeit der Zeder gefährden könnten, so die Verwaltung. Laut Joachim Bauer vom Grünflächenamt handelt es sich um eine in den 1970er-Jahren gepflanzte Blauzeder, die vermutlich aus der städtischen Baumschule stamme. Im Fort X sei früher ein Betriebshof des Grünflächenamts gewesen. Als einziger Baum im Hof sei die Zeder „markant“, falle als Konifere aber nicht unter die Baumschutzsatzung. Daher sei auch keine Ersatzpflanzung vorgeschrieben. Denkmalschutzrechtlich sei im Hof des Forts ohnehin kein Baum vorgesehen.

Hühner, Biker und Franka Potente

Führung durch die Reste von Fort IV in Bocklemünd

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Harald von der Stein vom Netzwerk „Bürger für Bäume“ zeigte sich irritiert. „Ein Baum dieser Größe, der mit öffentlichen Mitteln gepflanzt wurde, steht erst mal unter Schutz, egal ob Nadelgehölz oder nicht. (fu)