Personalbericht 2020Krankenstand bei der Stadt Köln stagniert

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Stadthaus Verwaltung Köln

Sitz der Kölner Verwaltung: Das Stadthaus in Deutz

Köln – Der hohe Krankenstand in der Stadtverwaltung hat 2020 nicht weiter zugenommen. Die Ausfallquote von 8,85 Prozent in der Gesamtverwaltung blieb im Vergleich zu 2019 konstant (siehe Grafik). In der Kernverwaltung ohne eigenbetriebsähnliche Einrichtungen wie Gebäudewirtschaft, Wallraf-Richartz-Museum, Bühnen und Orchester ging der Krankenstand sogar minimal von 9,12 auf 9,08 Prozent zurück. Das geht aus dem Personalbericht 2020 der Stadt hervor.

Seit 2012 stieg der Krankenstand

2006 hatte die Krankenquote 6,17 Prozent betragen, 2012 waren es 7,22 Prozent. Seitdem stieg sie jedes Jahr, nun stagnieren die Zahlen erstmals. Zum Vergleich: Bundesweit registrierte die gesetzliche Krankenversicherung 2020 einen durchschnittlichen Krankenstand von 4,3 Prozent. Nicht darin enthalten sind Fehltage ohne ärztliches Attest, das erst nach drei Tagen vorgelegt werden muss. Die Stadt zählt ab dem ersten Tag. Im März hatte die Verwaltung eingeräumt, dass die Krankenquote in Köln überdurchschnittlich ist; bundesweit liege sie in Kommunen über 500 000 Einwohnern bei 7,8 Prozent. Die höchsten Fehlzeiten gab es 2019 mit 11,4 Prozent im Bereich Sicherheit und Überwachung (dazu zählen etwa Feuerwehr, Ordnungs- und Verkehrsdienst), bei Erziehern, Sozialarbeitern etc. (10,1 Prozent) sowie bei den gewerblich-technischen Berufen (10,5 Prozent).

Zahlen und Fakten aus dem Personalbericht

Weitere Informationen aus dem Personalbericht 2020:

2853 neue Mitarbeitende haben voriges Jahr in der Gesamtverwaltung angefangen. 1607 Personen hörten auf. Unterm Strich stieg die Zahl der städtischen Beschäftigten um 1246 auf 21 158 Personen. Der Zuwachs liegt weit über den Zahlen der Vorjahre. 2019 stellte die Stadt 1589 externe Bewerber ein, 2018 waren es 1339, im Jahr 2017 nur 1000 und 2014 sogar nur 853 neue Mitarbeitende.

1212 der externen Neueinstellungen hat die Stadt wegen der Coronakrise vorgenommen. 882 Werkstudierende wurden angestellt , die sich etwa um die Nachverfolgung der Kontaktpersonen nach Corona-Infektionen kümmern. Die Stadt stellte zudem 213 Ärztinnen und Ärzte sowie 117 Hilfskräfte ein.

13176 Frauen und 7982 Männer arbeiten in der Kölner Stadtverwaltung. Damit liegt der Frauenanteil bei 62,3 Prozent.

14204 Mitarbeitende der Stadt sind Vollzeitkräfte, die übrigen 6953 Beschäftigten arbeiten in Teilzeit. Das entspricht einer Teilzeitquote von 32,9 Prozent.

981 Auszubildende hatte die Stadt im vergangenen Jahr. Hinzu kamen 240 Praktikanten und Volontäre. Insgesamt 6368 junge Menschen bewarben sich bei der Stadt um einen Ausbildungsplatz – 2019 waren es 6077 Personen.

8,08 Prozent beträgt laut Stadt die Ausbildungsquote, also das Verhältnis von Auszubildenden zum Gesamtpersonal. 2019 hatte die Quote noch 8,95 Prozent betragen. Den Rückgang begründet die Stadt so, dass sich der Personalbestand durch Corona-bedingte Einstellungen „unerwartet erhöht hat, ohne dass Auszubildende im gleichen Maße dazugewonnen worden sind“. Der Stadtrat hat 2006 eine Soll-Quote von 6,0 Prozent beschlossen.

44,8 Jahre alt sind die Beschäftigten der Stadt im Durchschnitt. Die größte Altersgruppe sind die 50- bis 59-Jährigen (6693 Personen). Die kleinste Gruppe stellen die 2229 Personen bis 29 Jahre. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit beträgt 18 Jahre.

13271 Beschäftigte haben einen vollumfänglichen Homeoffice-Zugang. Im Lockdown von März bis Mai 2020 waren 31 Prozent des Personals überwiegend oder komplett im Homeoffice tätig. 33 Prozent arbeiteten größtenteils oder ganz in ihrer Dienststelle oder im Außendienst.

65 Prozent meinen laut einer Umfrage, dass ihr Chef der Arbeit im Homeoffice offen gegenüber steht. Vor Corona sagten dies nur 40 Prozent.

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