Veedels-Kümmerer in SignalgelbHelfer sorgen in Porz für mehr Sauberkeit

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Dirk Kaul (l.) und Axel Siegwaldt sind als Stadtteilkümmerer auf Missstände ansprechbar.

Dirk Kaul (l.) und Axel Siegwaldt sind als Stadtteilkümmerer auf Missstände ansprechbar.

Porz – Offene Augen für alles, was im Stadtteil vermüllt oder reparaturbedürftig ist und offene Ohren für Hinweise von Bürgern – die brauchen die Stadtteil-Kümmerer, die jetzt in Porz unterwegs sind. Dirk Kaul und Axel Siegwaldt sind in ihren signalgelben Shirts mit der Aufschrift „Köln Service“ kaum zu übersehen, wenn sie in Porz sozusagen auf Streife sind. Meist zu Fuß durchqueren sie die einzelnen Ortschaften und sehen Missstände, für deren möglichst rasche Beseitigung sie sogleich tätig werden.

Per Telefon (noch mit eigenen Geräten, demnächst mit Diensthandys) melden die Stadtteilhelfer an Polizei, Ordnungsamt, Grünflächenamt oder an die Abfallwirtschaftsbetriebe, wo Arbeit wartet. Und weil sie den kurzen Draht zu den jeweils richtigen Ansprechpartnern haben, kommt die Hilfe oft recht schnell.

Freude über die Verstärkung

Bürgeramtschef Karl-Heinz Merfeld ist sehr froh über die Verstärkung für die städtischen Mitarbeiter. Die Stadtteilhelfer-Crew soll demnächst noch um eine weitere Person verstärkt werden. Über die Kommunale Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung sind die Stadtteilkümmerer für zunächst zwei Jahre in Porz installiert.

„Schon jetzt merken wir deutlich, welche große Hilfe das für uns bedeutet“, sagt Merfeld und weist aus seinem Büro im Porzer Rathaus auf den kleinen steinernen Pavillon am Friedrich-Ebert-Ufer. Das hübsche Bauwerk, dessen Ursprünge auf die Rheinufergestaltung vor etwa 100 Jahren zurückgeht, nehmen Gruppen meist junger Leute fast jeden Abend als Treffpunkt in Beschlag und hinterlassen es vermüllt.

Rheinufer soll sauber bleiben

Jeden Morgen bei ihrem Dienstantritt schwingen Siegwaldt und Kaul jetzt als erstes dort den Besen und sammeln mit der Zange die unappetitlichen Hinterlassenschaften auf. Das Rheinufer soll schließlich eine ansehnliche Visitenkarte für Porz bleiben.

Von dort aus ziehen die Stadtteil-Kümmerer entweder am Rhein entlang in Richtung Zündorf und Langel, rheinabwärts nach Ensen-Westhoven oder aber durch Porz-Mitte zu den östlichen Stadtteilen. Das sind ihre Schwerpunkte, „wir sind aber auch schon in allen anderen Porzer Stadtteilen gewesen“, sagt Axel Siegwaldt. Wo Gehwegplatten defekt sind, wilder Müll entsorgt wurde, möglicherweise gestohlene Fahrräder im Gebüsch liegen, Sträucher einen Radweg überwuchern oder Bürger den beiden ihre Beobachtungen über Drogenhandel auf der Straße zutragen, greifen die Kümmerer zum Telefon. Und oft genug packen sie selbst tatkräftig an.

Als an der Grundschule in Urbach der Hausmeister krank war, dringende Arbeiten aber getan werden mussten, sprangen sie ein und brachten Schulhof und Klassenräume in Schuss. Der stellvertretende Bezirksamtsleiter Erik Stäuder lobt die neuen Kollegen: „Als das Bezirksamt für die Schulen Gesichtsschilder zur Verteilung vor Ferienende geschickt bekam, sortierten die beiden die Lieferung zur Abholung für die einzelnen Schulen. Wir hätten sonst kaum gewusst, wie wir das organisieren können“,sagt Stäuder.

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Für Porzerinnen und Porzer, denen die Stadtteil-Kümmererer in den Straßen ihres Veedels begegnen, sind Siegwaldt und Kaul auch Ansprechpartner für Hinweise. „Es geht in den allermeisten Fällen um Müll“, sagt Siegwaldt. Telefonische Hinweise auf Missstände sollten Bürgerinnen und Bürger weiterhin ans Kölner Bürgertelefon liefern (Tel. 0221/ 221 97327); dann wird, so verspricht die Verwaltung, Hilfe organisiert.

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