ProjektNeubrücker Grundschüler lernen Modellbau im Klassenzimmer

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Modellbau im Klassenzimmer

Neubrück – Modellbau steht in der Regel nicht auf dem Lehr- und Stundenplan einer vierten Klasse. Die Gemeinschaftsgrundschule Europaring aber bietet genau das an: Zwei Mal in der Woche trifft sich die „Werkstatt Modelleisenbahn“, um gemeinsam zu basteln und zu spielen.

„Hier können die Kinder nach dem Unterricht abschalten, Kreatives schaffen und Erfolgserlebnisse sammeln“, erklärt Marcel Wilmes, der pädagogische Leiter der Schule. Zusammen mit seinen Kolleginnen Elke Mauel und Latifa Rama begleitet Wilmes das Projekt, an dem neun Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen teilnehmen.

Projekt soll fester Schulbestandteil werden

Eine von ihnen ist Greta. Konzentriert sitzt sie am Tisch, verklebt feinsäuberlich die kleinen Plastikteile eines Modellbahnhofs: „Mein Papa hat auch eine Eisenbahn“, erzählt die Viertklässlerin, „darum dachte ich, dass es cool wäre, wenn ich hier mitmache“.

Ihre Freundin Harpreet sitzt neben ihr, sie baut ein Familienhaus zusammen. Was macht den beiden denn am meisten Spaß daran? Da sind sie sich einig: „Alles ist toll“, verkünden sie strahlend. Marcel Wilmes freut sich darüber, den Kindern diese Möglichkeit bieten zu können: „Es ist schön, dass wir den Schülern dabei helfen, dem Alltag zu entfliehen. Sie sind sehr begeistert bei der Sache, gehen gut mit den Modellen um und sind stolz auf die fertigen Ergebnisse.“

Der Verein will die Gesellschaft kinderfreundlicher werden

Ermöglicht wird das Projekt durch die Initiative „Spielen macht Schule“ des Vereins „Mehr Zeit für Kinder“. Der 1989 gegründete Verein will Kinder fördern, die Gesellschaft kinderfreundlicher machen und Familien dazu motivieren, gemeinsam zu spielen und zu lernen.

Für das Modellbauprojekt konnten sich Schulen aus ganz Deutschland bewerben, was die GGS Europaring mit Erfolg getan hat. Sie ist eine von bundesweit 60 Schulen, die nun über eine Modellbau-AG verfügen.

Ein Raumschiff ist in dem Geschenkpaket enthalten

Die Bausätze für die Eisenbahnen und Landschaften wurden von bekannten Firmen wie Faller, Märklin und Viessmann gesponsert: Züge, Schienennetze, Häuser – sogar ein Raumschiff ist in dem Geschenkpaket enthalten. „Dafür sind wir sehr dankbar“, so Wilmes, „es ist nicht selbstverständlich, etwas geschenkt zu bekommen. Für die Kinder ist das super, sie merken, dass an sie gedacht wird“.

Besonders gut kommt bei den Schülern der Löschzug der Feuerwehr an: Mit Blaulicht und Martinshorn dreht er seine Runden auf dem Pult. „Es macht Spaß, die Fernbedienung zu steuern“, meint Schüler Carlo, „aber auch das Kleben und Basteln gefällt mir.“ Sein Klassenkamerad Max sieht das ähnlich: „Ich finde es gut, am Ende die fertigen Häuser zu sehen.“

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Stolz können die Schüler auf die vollendeten Modelle auf jeden Fall sein – immerhin braucht es viel Zeit und Geduld, die kleinteiligen Miniaturen zusammenzubauen. Da das Projekt so gut bei den Kindern ankomme, ist es laut Marcel Wilmes durchaus auf längere Zeit ausgerichtet: „Es soll ein fester Schulbestandteil werden.“

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