Sanierung vor GamescomDie Kölnmesse modernisiert sieben Südhallen

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600 Millionen Euro investiert die Messe bis 2030 in das größte Modernisierungsprogramm ihrer Geschichte.

600 Millionen Euro investiert die Messe bis 2030 in das größte Modernisierungsprogramm ihrer Geschichte.

Köln – „Wir werden pünktlich fertig. Ganz sicher. Es gibt keinen Tag Verlängerung.“ Projektleiter Horst Harbusch-Geier sieht nicht so aus, als würde er die Vokabel „Zweifel“ kennen. Und natürlich lassen solche Sätze in Köln aufhorchen, wo Verzögerungen und Kostensteigerungen zu öffentlichen Bauten gehören wie die Hymne zu einem Länderspiel. Die Messe verspricht, dass es bei ihr anders läuft. Am 4. August soll die Halle 10 komplett saniert sein. Keinen Tag später. Am 21. August beginnt die Gamescom.

Projektleiter Horst Harbusch-Geier sieht nicht so aus, als würde er die Vokabel „Zweifel“ kennen.

Projektleiter Horst Harbusch-Geier sieht nicht so aus, als würde er die Vokabel „Zweifel“ kennen.

600 Millionen Euro investiert die Messe bis 2030 in das größte Modernisierungsprogramm ihrer Geschichte. Noch in diesem Jahr will die Gesellschaft die Pfähle einlassen, auf denen die aufgestelzte Halle 1plus ruhen wird. In den nächsten Jahren soll zudem das neue Kongresszentrum Confex entstehen. Doch rund zwei Drittel der 600 Millionen Euro entfallen auf die Sanierung der sieben Südhallen der Messe. Sie sind Mitte der 70er Jahre entstanden, die Technik ist nach 40 Jahren nicht mehr zeitgemäß. Als erstes hat sich die Messe die Halle 10 vorgenommen. Sie hat auf zwei Etagen jeweils gut 22 000 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Nach Vorarbeiten im Untergeschoss haben Arbeiter seit dem Frühjahr das erste Viertel der Halle bis auf die Grundmauern entkernt. In der ersten Etage hat bereits der Einbau von Lüftung, Heizung und neuer Beleuchtung begonnen. Zwischen den großen Messen verbleiben nur vier Monate im Frühjahr und Sommer für die Arbeiten, danach muss die Messe die Arbeiten unterbrechen, allein die Sanierung der Halle 10 wird daher vier Jahre in Anspruch nehmen. 70 Millionen Euro kostet die Modernisierung der Halle bis zum Jahr 2021.

Punktlandung: Die Halle 10 bekommt eine komplett neue Technik, Lüftungssystem, Heizungsanlage und Sprinkler.

Punktlandung: Die Halle 10 bekommt eine komplett neue Technik, Lüftungssystem, Heizungsanlage und Sprinkler.

„Für uns ist die Halle 10 die Blaupause für die weiteren Arbeiten“, sagt Harbusch-Geier. Wenn die Abläufe stimmen, werden sie so Schritt für Schritt in den anderen Hallen zur Anwendung kommen. Bis zu 200 Beschäftigte waren teils sieben Tage die Woche auf der Baustelle aktiv. Im nächsten Jahr steht neben dem zweiten Abschnitt der Halle 10 auch die Halle 2 auf dem Programm. Die Aussteller werden unter anderem von der neuen Rasterdecke profitieren, die auch schwere Beleuchtungs- und Einrichtungselemente tragen kann.

3800 der rund 1,20 Meter langen LED-Elemente kommen allein in Halle 10 an die Decke. Oben auf dem Dach sind die ersten beiden (von acht) Lüftungszentralen installiert. Für jede der Technikanalgen rollen 28 Tieflader aus Bayern an, um die vorgefertigten Teile anzuliefern. Durch die neue Klimatechnik sollen die Energiekosten der Hallen halbiert werden.

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