Investoren gesuchtBad Münstereifel will Parkhotel abreißen und Schleidpark entwickeln

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Das Parkhotel im Schleidtal gammelt vor sich hin und ist nach einem Brand eine Ruine. Es soll abgerissen werden.

Das Parkhotel im Schleidtal gammelt vor sich hin und ist nach einem Brand eine Ruine. Es soll abgerissen werden.

Bad Münstereifel – Wie soll es mit der Entwicklung des Schleidparks in Bad Münstereifel weitergehen? Dass das Gelände nicht gerade attraktiv ist, weil dort noch die Ruine des ehemaligen Parkhotel vor sich hin gammelt, das ist den Politikern und der Verwaltungsspitze im Roten Rathaus klar.

Im Stadtentwicklungsausschuss befassten sich die Fraktionen jetzt mit dem Thema erneut. Denn die Stadt Bad Münstereifel will versuchen, im Schleidpark auf bis zu 10,5 Hektar Fläche Bauvorhaben zuzulassen. Doch noch weiß man nicht, welche potenziellen Investoren mit welchen Ideen an die Stadt herantreten, um das Gelände zu entwickeln.

Abrissgenehmigung noch nicht erteilt

Ausschussvorsitzender Ludger Müller (CDU) weiß, dass die Entwicklung des Schleidparks eine Mammutaufgabe werden kann. Im Stadtentwicklungsausschuss sagte er, das Verfahren ziehe einen Riesenrattenschwanz nach sich. Noch sei die Abrissgenehmigung für das Parkhotel, das seit 21. Januar wieder der Stadt gehöre, nicht erteilt.

Jetzt gehe es für die Stadt und die Politik erst einmal darum, ein Interessenerkundungsverfahren einzuleiten. Wer Interesse an dem 10,5 Hektar großen Bereich, der momentan im Bereich des Parkhotels als Sonderfläche für Hotel und Restaurant oder für Seniorenwohnen, im übrigen Bereich für Kliniken ausgewiesen ist, der solle sich bei der Stadt melden. CDU-Ratsherr Martin Mehrens gab zu bedenken, dass erst nach dem Abriss des ehemaligen Parkhotels das Terrain attraktiv für Investoren werde, weil diese ja jetzt mit Kosten für den Abriss der Hotelruine belastet würden.

Erst einmal sollen Vorschläge eingesammelt werden, sagt Ludger Müller. Links Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian.

Erst einmal sollen Vorschläge eingesammelt werden, sagt Ludger Müller. Links Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian.

Im Stadtentwicklungsausschuss meldete Dr. Kerstin Oerter (Grüne) Widerstand gegen die komplette Einbeziehung der 10,5 Hektar großen Fläche an: „Wir sind dagegen, dass die Möglichkeit besteht, dass das gesamte Areal bebaut werden kann.“ Ludger Müller versuchte zu beschwichtigen: „Wir sammeln erst mal Vorschläge möglicher Investoren ein“, sagte er.

Auch SPD-Fraktionschef Toni Schmitz steht dem jetzigen Verfahren offen gegenüber: „Wir hatten ja schon mal weitergehende Vorschläge“, sagte er und signalisierte Zustimmung zum vorgeschlagenen Verfahren. CDU-Fraktionschef Bernhard Ohlert sprach sich ausdrücklich dafür aus, die ganzen 10,5 Hektar für künftige Planungen freizugeben. Man könne bei entsprechenden Vorschlägen immer noch eingreifen, so die Argumentation der CDU-Fraktion. Ohlert sprach in diesem Zusammenhang von Plänen, dort Tiny Houses anzusiedeln, also einen Ferienpark mit kleinen Häuschen.

Verhandlungen mit potentiellen Investoren

Für die FDP sagte Jürgen Hauptmann, es sei für die Zukunft wichtig, dass die Stadt das Ganze überdenke. Gegen die Stimmen der sachkundigen Bürgerin der Grünen Dr. Kerstin Oerter stimmte die Mehrheit im Ausschuss dafür, bevor öffentliche Fördermittel für die Entwicklung des Schleidparks beantragt werden, proaktiv die Chancen und Möglichkeiten privaten Engagements zu klären.

Vor dem Hintergrund, dass ein bislang bestehendes Erbbaurecht aufgelöst wurde, hoffen Verwaltung und Politik, neue Perspektiven für Verhandlungen mit potenziellen sei Investoren, Betreibern und Projektentwicklern zu eröffnen. Interessenten erhielten zudem Planungssicherheit, während die Stadt sich die Möglichkeit behalte, städtebauliche Vorstellungen verwirklichen zu können. Im 2. Quartal 2020 sollen Konzepte eingereicht und nach einer Auswahl im Stadtentwicklungsausschuss beraten werden.

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