RheinlandtalerEinsatz für Burg und Museum – Auszeichnung für Wolfgang Doppelfeld

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Blankenheim – „Ich bin platt, ich wusste gar nicht, dass ich so gut bin“, meinte Wolfgang Doppelfeld am Dienstagabend im Blankenheimer Eifelmuseum. Zuvor hatte der 76-jährige Ur-Blankenheimer, der in zahlreichen Vereinen aktiv ist, insgesamt vier Lobesreden über seine Person gelauscht.

Anlass war die Verleihung des Rheinlandtalers an den rührigen Ehrenamtler, der sich seit Jahrzehnten auf vielerlei Art und Weise für seinen Heimatort einsetzt.

„Blankenheim ist ein Ort, wo Geschichte geschrieben wurde“, sagte Bürgermeister Rolf Hartmann zur Begrüßung der Gäste im Eifelmuseum, unter denen viele Vertreter von örtlichen Vereinen waren. Doppelfeld habe es sich zur Aufgabe gemacht, „die einzigartige Geschichte von Blankenheim zu wahren“.

Der Rheinlandtaler

Seit dem Jahr 1976 wird der Rheinlandtaler verliehen. Der Landschaftsverband Rheinland zeichnet damit Persönlichkeiten aus, die sich um die kulturelle Entwicklung und Bedeutung des Rheinlandes verdient gemacht haben.

Die Medaille zeigt auf der Vorderseite ein Medusenhaupt. Vorbild für diese Darstellung war ein Stein, der im Jahr 1952 in der Brunnenstube „Grüner Pütz“ bei Nettersheim gefunden wurde. Das Original wird heute im LVR-Landesmuseum in Bonn aufbewahrt.

Der Künstler Wolfgang Reuter, der in Köln lebt, schuf den Rheinlandtaler. Von ihm stammt unter anderem das Bronzestandbild von „Tünnes und Schäl“ in der Kölner Altstadt. (jop)

Und wer über die Geschichte des Eifelmuseums spreche, der komme „nicht an Doppelfeld vorbei“. Hartmann wörtlich: „Sie setzen sich für Ihre Heimat ein.“ Früher sei Doppelfeld 25 Jahre lang Ratsmitglied der SPD gewesen, heute führe er „Touristen durch unser wunderschönes Blankenheim“.

Die eigentliche Laudatio hielt anschließend Karin Schmitt-Promny, stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland. Sie berichtete, dass Doppelfeld als jüngstes von vier Kindern im Jahr 1940 in Blankenheim geboren wurde. „Die Mutter starb, als Wolfgang drei Jahre alt war“, sagte sie. Auch der Vater, ein Blankenheimer Bäcker, starb viel zu früh, „Wolfgang war gerade 17 Jahre alt.“ Der bekannte Archäologe Otto Doppelfeld, unter anderem langjähriger Direktor des Römisch-Germanischen Museums in Köln, sei ein Verwandter. 1955 habe Wolfgang Doppelfeld dann eine Lehre bei der Bundesbahn begonnen und in Euskirchen, Blankenheim und Schmidtheim gearbeitet.

Dann ging Schmitt-Promny auf das umfangreiche Engagement von Doppelfeld ein. „An erster Stelle ist der Förderverein des Eifelmuseums zu nennen“, sagte sie. Die Einladungen zur Gründungsversammlung des Vereins für Ende Januar waren schon verschickt, als am 3. Januar das Gildehaus ausbrannte. „Blankenheim stand unter Schock“, berichtete die Rednerin. Doch Doppelfeld habe die Ärmel hochgekrempelt und beim Wiederaufbau angepackt. Und nicht nur das: Im neu gegründeten Verein übernahm er das Amt des Kassierers, das er bis zum heutigen Tag innehat.

„Eine weitere Hiobsbotschaft musste Blankenheim vor über 25 Jahren verkraften“, fuhr Schmitt-Promny fort. Wegen nicht zu finanzierender Brandschutzauflagen und Sanierungen habe das Deutsche Jugendherbergswerk im Jahr 1990 die Herberge in der Burg Blankenheim geschlossen. „Die Burg war ungenutzt, der Verfall beschleunigte sich – und Blankenheim fehlten Tausende Übernachtungsgäste pro Jahr“, berichtete die Politikerin, die in Aachen wohnt.

Dank der Kontakte von Elisabeth Minetti, die seit ihrer Jugend mit dem damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau befreundet war, gelang es, Gelder aus verschiedenen Quellen aufzutreiben. Zu dieser Zeit wurde unter Mithilfe von Wolfgang Doppelfeld der Förderverein der Burg Blankenheim gegründet, in dem er bis zum heutigen Tage als zweiter Vorsitzender tätig ist.

„Zum Ritter Ihrer Burg können wir Sie heute nicht mehr schlagen“, meinte Schmitt-Promny unter dem Beifall der Gäste, als sie den Rheinlandtaler an Doppelfeld überreichte.

Landrat Günter Rosenke und Andreas Lange, Vorsitzender des Fördervereins der Burg, hielten anschließend weitere Dankesreden. Das Schlusswort blieb dann Doppelfeld vorbehalten. Es lautete: „Wir sollten das historische Kleinod Blankenheim beschützen und weiterentwickeln.“

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