Erftverband plant AusbauVeybach in Euskirchen soll mehr Wasser fassen

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Im Mai 2016 lief der Veybach nach starken Regenfällen über. Die Feuerwehr hielt die Fluten mit Sandsäcken in Schach.

Im Mai 2016 lief der Veybach nach starken Regenfällen über. Die Feuerwehr hielt die Fluten mit Sandsäcken in Schach.

Euskirchen – Unwetter und starke Regenfälle wie am Dienstaghaben bereits mehrfach für Hochwasser im Veybach gesorgt. Nach schweren Überschwemmungen 1983 und 2007, bei denen Teile von Wißkirchen und Euenheim überflutet worden waren, trat der Bach zuletzt 2016 über seine Ufer. „Im jetzigen Zustand ist das Fassungsvermögen des Veybaches erschöpft“, berichtete Karl-Heinz Beier vom Erftverband.

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Selbst der Sicherheitsabfluss, der den Bachverlauf entlasten soll, sei derzeit ausgelastet. Um weiteren Überschwemmungen entgegenzuwirken, hat der Erftverband jetzt einen Plan zur Umgestaltung des Veybaches vorgestellt.

In Euenheim und Wißkirchen soll der Verlauf des Veybaches zu großen Teilen erhalten bleiben. In Gebieten wie etwa der alten Tuchfabrik in Euskirchen hingegen soll der Bachlauf künftig einen anderen Weg um die Gebäude herum einschlagen.

Komplett trocken gelegt

Der derzeitige Hochwasserabfluss soll sogar komplett trockengelegt werden. Stattdessen wird südlich der bisherigen Position eine sieben Kilometer lange Sicherung für Entlastung sorgen. „Wir erreichen derzeit eine Fließgeschwindigkeit von etwa zehn Kubikmeter Wasser pro Sekunde“, so Beier: „Durch die geplanten Änderungen wird dies mit maximal 22 Kubikmetern pro Sekunde mehr als verdoppelt.“ Mit den aktuellen Trassen sei das nicht zu erreichen gewesen.

Ende 2019 soll mit dem ersten Bauabschnitt von der Euskirchener Georgstraße bis zur Brücke an der Johannesstraße begonnen werden. Ob dieser Zeitpunkt umsetzbar oder doch zu optimistisch gewählt ist, werden die kommenden Monate zeigen.

Von Umbauplänen betroffen

Insgesamt 40 Grundstückseigner und -pächter seien von den Umbauplänen betroffen und mit jedem müssten einzeln Verhandlungen geführt werden, so Vorstandsvertreter Bernd Bucher: „Zahlreiche Grundstücke werden in nächster Zeit durch Tausch oder Erwerb den Besitzer wechseln.“ Man sei jedoch zuversichtlich, mit allen Parteien zügig eine Einigung zu erzielen.

Rund zwei Dutzend Betroffene lauschten nun den Planungen des Erftverbandes. Die immer wiederkehrende Frage nach Wander- und Radwegen, die den Veybach als Ausflugsziel interessanter gestalten würden, konnten die Verantwortlichen allerdings nicht beantworten.

„Das liegt im Verantwortungsbereich der Stadt und hat mit der derzeitigen Planung nichts zu tun“, sagte Karl-Heinz Beier: „Wir werden die Anregungen jedoch im Hinterkopf behalten und zu gegebener Zeit ansprechen.“

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