Hauptschule HellenthalDie Wogen im Streit über das Schulzentrum schlagen hoch

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Die Entscheidung, ein Schulzentrum an der Hauptschule in Hellenthal zu bauen, wenn dies möglich ist, sorgt bereits seit Wochen für große Aufregung in der Bevölkerung.

Die Entscheidung, ein Schulzentrum an der Hauptschule in Hellenthal zu bauen, wenn dies möglich ist, sorgt bereits seit Wochen für große Aufregung in der Bevölkerung.

Hellenthal – Der Ratsbeschluss, an der Hauptschule in Hellenthal ein Schulzentrum zu errichten, wenn dies dort möglich ist, sorgt in der Gemeinde für reichlich Emotionen.

Mitglieder der Initiative um Sebastian Krause sammeln fleißig Unterschriften für ihr Bürgerbegehren, damit die beiden Grundschulstandorte in Reifferscheid und Hellenthal beibehalten werden.

„Es ist schade, dass die jetzt Unterschriften sammeln und die Eltern um die Chance bringen, an einem Konzept für die neue Schule zu arbeiten“,

sagte Margarete Felser-Micken. „Ich verstehe nicht, warum die Eltern keine neue Schule wollen.“

In ganz Nordrhein-Westfalen gingen Eltern auf die Barrikaden, um neue Schulen zu erhalten, sagte SPD-Chef Heinz-Bert Weimbs. „Wir werden dafür kritisiert.“

Die Hellenthaler Fraktionen, die sich gegen die CDU-Stimmen für die neue Schule ausgesprochen hatten – SPD, FDP, Grüne, UWV und der fraktionslose Bruno Westerburg vom Bürgerverein – sahen sich veranlasst, ihre Argumente über die Presse den Bürgern vorzustellen.

Die Argumente für den Bau eines Schulzentrums

Die Fraktionsvertreter legten ihre Argumente für den Bau eines Schulzentrums vor. Brigitte Armbruster, Sachkundige Bürgerin der Grünen und ehemalige Pädagogin, sieht in einer zentralen Grundschule den Ort für eine optimale Organisation des Unterrichts mit besserer Differenzierung, besserem Einsatz von Sonderpädagogen und weniger Unterrichtsausfall. Es könnten optimale Fachräume eingerichtet werden.

Der fraktionslose Bruno Westerburg erklärte, der Schülertransport sei einfacher zu planen, es gebe kein Umsteigen mehr, und Fahrzeiten unter 30 Minuten würden eingehalten.

FDP-Chef Peter Rauw sprach von Barrierefreiheit von Anfang an, bedarfsgerechten Räumen, weniger Instandhaltung, energetischer Effizienz und großzügiger Gestaltung des Außenbereichs.

UWV-Sprecher Hans Mießeler hob hervor, dass an einer zentralen Schule eine ausreichende Lehrerzahl gegeben sei und die Pädagogen effektiver eingesetzt werden könnten. Es sei eine bessere Kommunikation innerhalb des Kollegiums möglich. Verluste von Lehrerstunden durch Fahrten fielen weg. Es ergebe sich eine bessere Stundenplangestaltung.

Margarete Felser-Micken (Grüne) hält bessere Angebote für möglich und eine optimale Ausnutzung der Mensa. Ferienfreizeiten könnten ausgeweitet werden.

SPD-Chef Heinz-Bert Weimbs wies darauf hin, dass es keine Notwendigkeit gebe, Schüler während der Bauzeit in Containern unterzubringen. Klassenbildungen würden vereinfacht, Betriebskosten verringert. (bk)

Schon in der Einladung zum Pressetermin wurde darauf hingewiesen, dass die CDU erstmalig in der Gemeinde ein Bürgerbegehren initiiert habe. Seitdem die Ratsmehrheit den Beschluss für einen Schulneubau gefasst habe, schlügen die Wogen hoch, so Karl Reger (Grüne) in der Einladung zum Gespräch.

„CDU läuft Sturm“

Die CDU laufe Sturm gegen diesen Beschluss. Reger: „Vor allem in und um Reifferscheid mobilisiert sie mit ihrem Kirchturmsdenken Eltern und Bürger.“

Grünen-Sprecher Gunter Echtle erinnerte an die Sitzung vom 12. April, in der die Entscheidung getroffen wurde: „Die CDU hat in der Ratssitzung offen mit einem Bürgerbegehren gedroht.“ Ein Bürgerbegehren sei grundsätzlich gut, so UWV-Chef Hans Mießeler: „Es ist aber nicht gut, dass dies politisch gesteuert wird.“

Sachlich informieren

Deshalb wolle man sachlich informieren, „damit die Menschen frei entscheiden können“. Das Bürgerbegehren werde sehr stark von der CDU unterstützt, erklärte auch FDP-Chef Peter Rauw. Auch CDU-Ratsvertreter sammelten Unterschriften.

Bürger möchten  Neubau verhindern

CDU-Fraktionschef René Strotkötter erklärte, nachdem er von dem Pressetermin erfahren hatte, dass seine Partei von vielen Bürgern gefragt worden sei, was sie machen könnten, um den Schulneubau zu verhindern.

„Wir haben ihnen dann erklärt, es sei über ein Bürgerbegehren möglich.“ Daraufhin habe die CDU eine entsprechende Bürgerversammlung durchgeführt, um über die Rahmenbedingungen zu informieren.

Später hätten sich mit Sebastian Krause, Dirk Zinken und Johann Büttgen Sprecher gefunden, die das Begehren in Gang gesetzt hätten. Es werde also keineswegs von der CDU durchgeführt.

„Das ist schon sehr an den Haaren herbeigezogen“, so CDU-Chef Strotkötter. Sicherlich gebe es auch CDU-Vertreter, die Unterschriften sammeln. Dies sei aber jedem freigestellt.

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