„Das muss schon Liebe sein“Ehepaar aus Kall-Sötenich feiert Diamant-Hochzeit

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Ursula und Eduard Dreßen aus Sötenich haben sich 1962 in Köln das Ja-Wort gegeben.

Kall-Sötenich – „Als ich ihn zum ersten Mal gesehen habe, hat er mir nicht gefallen. Er war zu dünn“, erinnert sich Ursula Dreßen aus Sötenich an das erste Zusammentreffen mit ihren späteren Ehemann.

Eduard Dreßen wog damals bei einer Größe von 1,84 Meter nur 75 Kilo und war mit einem Motorrad bei ihrer Tante Cilli in Mechernich-Berg vorbeigekommen.

Funke sprang beim Klüttenstapeln über

Erst ein Jahr später, als der junge Mann dabei half, 80 Zentner Briketts zu stapeln, sprang der Funke über. „Deshalb wurde bei uns später auch schon mal scherzhaft von einem Klüttenverhältnis gesprochen“, sagt Eduard Dreßen. Seit 60 Jahren sind die Dreßens nun verheiratet, am Freitag, 27. Mai, feiern sie ihre Diamantene Hochzeit.

„Das muss schon Liebe sein, wenn zwei Menschen mit so verschiedenen Interessen so lange zusammenbleiben“, sagt die Jubilarin. Während sie gerne liest oder schwimmt, war er stets ein leidenschaftlicher Sammler, der auf vielen Trödelmärkten in der Region anzutreffen war.

Jubilarin stammt aus Köln

Ursula Dreßen war in Köln-Vogelsang geboren worden. In den Sommerferien besuchte sie oft ihre Tante Cilli, eine Freundin ihrer Mutter, die in Berg lebte und die im Zweiten Weltkrieg als Kindergärtnerin in Sötenich gearbeitet hatte. Deshalb kannte sie auch Eduard Dreßen und dessen Familie. „Cilli wollte uns verkuppeln und hat mich deshalb zum Kaffeetrinken eingeladen“, so der 83-Jährige.

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Das Hochzeitsfoto des heutigen Jubelpaars.

Der Plan war von Erfolg gekrönt: Zwei Jahre lang fuhr Eduard mit dem Motorrad, dem Zug oder später mit dem Auto zu seiner Liebsten nach Köln. Am 27. Mai 1962 heirateten die beiden in Köln-Vogelsang im Rahmen einer Doppelhochzeit. Ursulas Schwester Luzia und ihr Mann Johannes Jurtzik gaben sich ebenfalls das Ja-Wort.

Leben in der Großfamilie

Eduard Dreßen hat nach Volksschule und Höherer Handelsschule bis zum Vorruhestand bei der Sparkasse in Schleiden, später in Euskirchen gearbeitet. Das Paar hat fünf Kinder und kümmerte sich außerdem um mehrere Pflegekinder. Zu einigen haben sie heute noch Kontakt. „Das Zusammenleben in einer so großen Familie war nicht immer so einfach“, erinnert sich die 80-Jährige.

Von 1990 bis 2009 war die Jubilarin Küsterin in Sötenich: „Mein Mann war seinerzeit im Pfarrgemeinderat und hat mich unterstützt und beispielsweise die Krippe an Weihnachten aufgebaut.“ Noch heute verteilt Ursula Dreßen die Kommunion an ältere Dorfbewohner und besucht sie bei Geburtstagen.

Ihr Ehemann engagierte sich von 1969 bis 1979 für die CDU in der Kommunalpolitik. Außerdem sammelte er unter anderem Gesellen- und Meisterbriefe, Fibeln und andere Schulbücher sowie Landkarten und präsentierte die auch auf Ausstellungen. Weil er seinen Traum vom eigenen kleinen Museum nicht realisieren konnte, ist er seit einigen Jahren zur Freude seiner Frau dabei, seine Sammlungen aufzulösen. Zum Teil verschenkt er die Stücke auch. Die zwölf Enkel und die drei Urenkel sind heute der ganze Stolz des Jubelpaars.

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Die Dreßens feiern ihre Diamantene Hochzeit am Freitag, 27. Mai, mit einem Dankgottesdienst in der Pfarrkirche in Sötenich. Anschließend ist das ganze Dorf sowie Freunde, Verwandte und Bekannte zum Umtrunk eingeladen. Statt Blumen und Geschenken freut sich das Jubelpaar über Spenden an die Stiftung Lebenshilfe Kreis Euskirchen.

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