Maibaum als MutmacherKinder schmückten Birke mit Kreppbändern und bunten Schildern

Lesezeit 2 Minuten
Die bunten Bänder brachten auch Lena und Theo am Dorfbaum an.

Die bunten Bänder brachten auch Lena und Theo am Dorfbaum an.

Mechernich-Floisdorf – Es war nicht so ganz das, was in der Eifel normalerweise unter der Bezeichnung Maibaum läuft. Rund vier Meter lang und mehr Zweig als ausgewachsener Baum war der Birken-Schössling, den Alexander Inden, Vorsitzender der Maijugend, besorgt hatte. Doch darum ging es nicht. Denn mit der Aktion sollten in Floisdorf vor allem die Kinder des Ortes ein wenig über die wegen Corona ausfallende Maifeier getröstet werden.

Den ganzen Tag über kamen Kinder mit ihren Eltern, um den Baum zu schmücken, der vor dem Dorfgemeinschaftshaus lag. So sollte sichergestellt werden, dass jeder seinen Baumschmuck mit genügend Abstand zu anderen Personen am Baum anbringen konnte. Kreppbänder wurden genauso befestigt wie viele selbst gemalte Schilder, die Mut machen sollen.

Ersatzaktion für Maijugend

Traditionell sind es vor allem die Kinder, die den Floisdorfer Baum schmücken. Und so beschäftigten sich den ganzen Tag immer wieder kleine Gruppen damit, bunte Bänder oder Schilder zu befestigen. Am Abend stellte Inden mit einem Helfer den Baum auf – „natürlich mit genug Abstand“, wie er betonte.

Initiiert hatte die Aktion Esther Lorbach: „Wir haben zu mehreren Müttern überlegt, dass es doch schade ist, dass die Maifeier ausfällt, bei der die Kinder immer so einen Spaß haben.“ So kontaktierte sie Inden, ob die Maijugend eine Ersatzaktion geplant habe. Das war bis dahin nicht der Fall. Also entwickelten sie die Idee, statt der normalen Maifeier den Kindern die Gelegenheit zu geben, den Dorfbaum zu schmücken.

Zuversicht geben

Einen „Hoffnungsbaum“ hat Markus Freischem in Schweinheim gesetzt. Denn auch in den Zeiten von Corona soll der Maibaum nicht fehlen, der normalerweise von den Kindern gemeinsam geschmückt und anschließend aufgestellt wird. So soll der „Hoffnungsbaum“ den Schweinheimer Zuversicht schenken. (sev)

Denn auch für die Junggesellen war die Absage der Mainacht eine traurige Nachricht. „Wir hätten sechs neue Mitglieder dabei gehabt“, berichtete Inden. Rund 20 Mitglieder hat der Junggesellenverein. Gerade war die Altersgrenze auf 16 Jahre gesenkt worden. „Damit wollen wir die Jugendlichen mehr an den Ort und den Verein binden“, so Inden.

„Der Baum ist zwar kleiner, dafür ist die Symbolkraft aber größer“, sagte Lorbach. „Dass wir jetzt diesen kleinen Maibaum aufstellen, ist auch ein Zeichen für das Dorf“, betonte sie mit Blick auf die vielen bunten Schilder, auf denen „Alles wird gut“ zu lesen war.

Rundschau abonnieren