SchlossweiherWurde die einsame Schwänin in Mechernich-Eicks vom Hund gerissen?

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21 Jahre war die stolze Schwänin so etwas wie ein Wahrzeichen auf dem Eickser Schlossweiher.

Mechernich-Eicks – Nach 21 Jahren ist der Schwan, der wie ein Wahrzeichen auf dem Weiher rund um das Schloss aus dem späten 17. Jahrhundert unterwegs war, gestorben. Und das nicht friedlich: Wahrscheinlich, so Schlossherr Achim Bacher, habe ein nicht angeleinter Hund das Tier gerissen.

Bewiesen ist das zwar nicht. Aber die Verletzungen, an denen der Vogel verendete, lassen diesen Schluss zu. Um 8 Uhr morgens habe ein Gartenarbeiter den Schwan noch gesehen, berichtet Bacher – um 9.30 Uhr sei er tot gewesen. Seine Mieterin habe um 9 Uhr jemanden schreien gehört, doch sei sie davon ausgegangen, dass es einer der Arbeiter der nahen Baustelle gewesen sei.

Die Schwänin hatte keinen Namen

Auch wenn die Schwanendame keinen Namen hatte, so hat sie doch eine wechselvolle Geschichte erlebt. Mit ihrem Schwanenmann war sie im Alter von zwei bis drei Jahren nach Schloss Eicks gekommen. Das Schwanenpaar hatte ein Nest gebaut und zu brüten begonnen. Doch dann geschah 2007 das Unglück, erinnert sich Bacher: Der Schwanenmann attackierte den Rasentraktor des Gutes, der dem Nest zu nahe gekommen war. Dabei geriet er in das Mähwerk, was er nicht überlebte.

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Vermutlich von einem Hund gerissen wurde die Eickser Schwänin.

Die Schwänin brütete die sieben Eier erfolgreich aus, doch die kleinen Schwäne wurden immer weniger. Als es noch fünf waren und wieder einer kränkelte, konsultierte Bacher einen Tierarzt, der Salmonellen diagnostizierte. Der Infektion fiel schließlich der komplette Schwanennachwuchs zum Opfer.

Kein Glück mit den Männern

Auch der Schwanenmann, der als Ersatz nach Eicks gekommen war, erkrankte nach einem halben Jahr an Salmonellen und verendete. Der nächste Ersatzschwan verstand sich nicht mit der ihm zugedachten Gefährtin und verschwand. „Der lebt heute immer noch in Zülpich“, so Bacher.

Auch der Versuch, einen weiteren Schwan nach Eicks zu holen, verlief erfolglos. Da er ebenfalls Fluchttendenzen zeigte, befolgte Bacher den Rat eines Schwan-Experten, ihn für eine Woche auf einem Teil des Weihers einzusperren. Mit Nylonnetzen wurde das Gewässer abgesperrt – doch darin verhedderte und strangulierte sich der Vogel.

Mit Gänsen und Nutrias gezankt

Elf Jahre hat die Schwänin seitdem alleine gelebt. „Sie hat die Stockenten beaufsichtigt, mit denen hat sie sich gut vertragen“, so Bacher. Nur mit den Kanadagänsen und den Nutrias habe sie sich gezankt. Die Leute aus dem Dorf seien regelmäßig gekommen, um sie zu füttern.

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Immer wieder komme es vor, dass in dem Eigenjagdbezirk um das Schloss Kitze von wildernden Hunden gerissen würden, sagt Bacher, der selbst kein Jäger ist. In diesem Jahr seien es wieder fünf gewesen. So appelliert er an Hundebesitzer, ihre Hunde doch an die Leine zu nehmen, um die Natur und auch den eigenen Hund vor Gefahren zu schützen. Nicht zuletzt gelte in Eicks immer noch Leinenzwang.

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