Aktion „Kunst im Fenster“Galeristin und Stadt Schleiden nutzen leere Ladenlokale

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Stellten die Aktion „Kunst im Fenster“ vor: Marita Rauchberger (v.l.), Ingo Pfennings und Wolfgang Heller.

Stellten die Aktion „Kunst im Fenster“ vor: Marita Rauchberger (v.l.), Ingo Pfennings und Wolfgang Heller.

Schleiden – „Die Künstler tun mir leid, weil die Kunst in Zeiten von Corona unsichtbar wird“, erklärt Marita Rauchberger von der Galerie „Eifel Kunst“ in Schleiden. Künstler könnten nicht mehr auf ihrem gewohnten Weg ihre Werke präsentieren, Ausstellungen müssten coronabedingt abgesagt werden. Deshalb suchte Rauchberger nach neuen Wegen, Kunst zu präsentieren, und kam auf die Idee, Werke in leerstehenden Ladenlokalen auszustellen.

Mit der Aktion „Kunst im Fenster“ lief sie bei Bianka Renn, Wirtschaftsförderin der Stadt Schleiden, offene Türen ein. „Die leerstehenden Geschäfte fallen in Zeiten von Corona noch intensiver ins Auge“, sagt die Galeristin. Deshalb kam sie auf die Idee, Kunst coronakonform in den Schaufenstern zu präsentieren. „Heinz Bert Hoss und Elmar Scholzen stellten ihre Immobilien gerne zur Verfügung, auch damit das Stadtbild bunter wird“, so Rauchberger.

Geschäfte können weiter angemietet werden

Natürlich könnten die jeweiligen Geschäfte weiterhin angemietet werden. „Unser Motto lautet: ,Wenn sie rein wollen, gehen wir raus!’“, betont die Galeristin. Im einem ehemaligen Reisebüro in der Straße „Am Markt“ zeigt die Bahn- und Businitiative Schleidener Tal (BuBI) eine Fotoausstellung über die Oleftalbahn und ihre Bahnhöfe. Die Fotos stammen von Rauchberger, die selbst auch im BuBI-Vorstand aktiv ist.

„Wir hatten schon 2018 gemeinsam mit Bianka Renn überlegt, wo wir eine Ausstellung zur Oleftalbahn präsentieren können. Deshalb freuen wir uns, dass wir die Strecke und ihre Geschichte nun am Markt zeigen können“, freut sich der Vorsitzende der Bahn- und Businitiative Schleidener Tal, Wolfgang Heller. „Dadurch wird dieses wichtige Thema auch wieder mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt“, sagt Bürgermeister Ingo Pfennings.

In dem ehemaligen Sonnenstudio in der Straße „Im Burggarten“ werden Werke von Christine Schirrmacher und Merlin Flu präsentiert.

In dem ehemaligen Sonnenstudio in der Straße „Im Burggarten“ werden Werke von Christine Schirrmacher und Merlin Flu präsentiert.

Iris Hilgers und Bernd Wawer zeigen im früheren Schuhhaus Hoss, ebenfalls in der Straße „Am Markt“, ihre Fotografien, während im ehemaligen Sonnenstudio in der Straße „Im Burggarten“ einige Kunstwerke von Christine Schirrmacher und Merlin Flu vorgestellt werden.

„Es gibt zahlreiche weitere Anfragen von Künstlern. Ich könnte noch weitere Ladenlokale gebrauchen“, sagt Rauchberger. „Die Wirtschaftsförderung steht mit weiteren Eigentümern in engem Kontakt“, berichtet der Bürgermeister. „Mit dieser tollen Aktion können wir drei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Die Künstler können sich präsentieren, und die leeren Ladenlokale sehen freundlicher aus und werden mehr in den Mittelpunkt gerückt“, sagt Pfennings.

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Dass die Aktion für Aufmerksamkeit sorgt, kann Wolfgang Heller nur bestätigen: „Als wir die Ausstellung zur Oleftalbahn aufgebaut haben, war das Interesse groß. Viele Passanten blieben stehen und sahen sich die Bilder an.“

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