Sommer-Kino in MonschauKomödie zieht rund 400 Besucher auf den Marktplatz

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Film ab vor der idyllischen Kulisse in Monschaus guter Freiluft-Stube: Rund 400 Besucher sind zum Auftakt der Filmnächte in der Altstadt.

Film ab vor der idyllischen Kulisse in Monschaus guter Freiluft-Stube: Rund 400 Besucher sind zum Auftakt der Filmnächte in der Altstadt.

Monschau – Film ab auf dem Marktplatz: Vor rund 400 Besuchern begannen die diesjährigen „Monschauer Filmnächte“. Eintritt und Klappstuhlverleih sind auch an den kommenden drei Dienstagabenden, wenn weitere Filme gezeigt werden, frei.

„Das könnte man auch in unserer neuen Fußgängerzone mal anbieten. Wo schon so viel Geld investiert wurde…“ Das sind die Überlegungen von Frank, Steffi, Sabine und Kurt. Sie sind aus Schleiden gekommen und haben es sich auf ihren Angler- und Campingklappstühlen gemütlich gemacht. Chips, diverse Kaltgetränke, Kühlbox: Alles ist dabei, genauso wie der Tipp für die Stadtverwaltung und eine Menge gute Laune.

Als eine Idee auch für Schleidens Markt bezeichnen Frank (v.l.), Steffi, Sabine und Kurt das Sommer-Kino.

Als eine Idee auch für Schleidens Markt bezeichnen Frank (v.l.), Steffi, Sabine und Kurt das Sommer-Kino.

Welcher Film an diesem Dienstagabend zum Auftakt der Monschauer Filmnächte läuft? Das Quartett aus Schleiden hat eher keine Ahnung. Es geht ja auch gar nicht in erster Linie ums Filme gucken beim Kino-Open-Air auf dem Platz vor dem Aukloster. „Es ist die ganze Atmosphäre hier. Die schönen Fachwerkhäuser – der Eventcharakter zählt“, so Kurt.

Rund 400 Besucher bei der Filmnacht in Monschau

Mit dieser Einstellung ist das Quartett vermutlich repräsentativ für die meisten der rund 400 Besucher, die mit Klappstühlen und Verpflegung zum Marktplatz gekommen sind: Gemütlich an einem Sommerabend leicht verträgliche Komödien auf der acht Meter breiten, aufblasbaren Kinoleinwand sehen – und das „für umsonst“. Das gefalle den Leuten, die aus Monschau oder aus der Region kommen oder hier Urlaub machen, sagt Barbara Frohnhoff von der Monschau Touristik GmbH.

Die Touristiker – mit finanzieller Unterstützung der Stawag als Sponsor – veranstalten in diesem Sommer zum dritten Mal den Reigen mit vier Filmen an vier Dienstagabenden in Monschaus guter Freiluft-Stube. Zuvor habe man Ähnliches auf der Burg angeboten, doch 2017 sei man bewusst in die Innenstadt umgezogen. „Auch die Stadtmitte soll etwas von Flair des Monschau Festivals mitbekommen, das auf der Burg stattfindet“, so Frohnhoff. Die Monschauer Filmnächte sind Teil des Rahmenprogramms des Musikfestivals, das Mitte August wieder angeboten wird.

Ihre Plätze in der ersten Reihe haben Ute Hansen (v.l.), Brigitte Huppertz und Anna Mertens eingenommen – wie immer.

Ihre Plätze in der ersten Reihe haben Ute Hansen (v.l.), Brigitte Huppertz und Anna Mertens eingenommen – wie immer.

Verglichen mit dem Quartett aus Schleiden, das ein Plätzchen im hinteren Teil der Zuschauerreihen gefunden hat, hat sich ein Trio eindeutig besser positioniert: Reihe Eins, die Pole-Position. Das sei ihr Stammplatz, und deshalb seien die drei Frauen auch schon um 19.30 Uhr da. „Selbst wenn der Film erst mit Einbruch der Dämmerung kurz vor 22 Uhr startet“, so Ute Hansen aus Simmerath. Sie, Brigitte Huppertz aus Konzen und Anna Mertens aus Alsdorf sind treue Monschau-Open-Air-Kinogänger.

Kostenlose Stühle für Besucher

Und ihre Plätze auf den mitgebrachten Klappstühlen ohne Vordermann oder Vorderfrau haben fast schon „Tradition“. Da heißt es schnell sein, bevor andere schneller sind: „Wir kommen sofort nach der Arbeit hierhin. Verpflegung holen wir uns in der Gastronomie drum herum“, so Brigitte Huppertz. Die Stühle an den Tischen der Außengastronomie um den Marktplatz herum sind an diesem Abend natürlich ebenfalls schon lange alle besetzt.

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Wem jetzt, kurz vor dem Filmstart, dennoch ein Klappstuhl fehlen sollte, der kann sich auf die Dienste von Alexander Bongard und seinem Team verlasen. Die Männer vom städtischen Bauhof haben 200 sichtlich ein wenig in die Jahre gekommene Holz-Klappstühle auf dem Hänger dabei und geben sie kostenlos ab. „Das funktioniert. 200 gehen raus. Und wenn mal zwei oder drei nicht zurückkommen, ist das viel“, lobt Bongard die Ehrlichkeit der Kinofreunde.

Wenn der Abspann läuft, muss es für die Helfer jedoch fix gehen: Das Einsammeln der Stühle steht dann noch an, auch muss der Platz gereinigt werden. „Am nächsten Morgen herrscht hier ja wieder Alltag“, sagt Bongard.

Filmnächte

An den kommenden drei Dienstagen werden bei Einbruch der Dämmerung die von der Monschau Touristik um Barbara Frohnhoff organisierten Filmnächte fortgeführt. Alle Filme werden auf dem Platz vor dem Aukloster gezeigt. Es wird kein Eintritt genommen.

Am 30. Juli ist „Zu Ende ist alles erst am Schluss“ mit „Monsieur Claude“-Star Chantal Lauby und dem französischen Komödienhelden Michel Blanc zu sehen. Am 6. August wird „Bis zum Horizont, dann links“ von Bernd Böhlich gezeigt. Am 13. August steht „Monsieur Claude 2 – Immer für eine Überraschung gut“ von Philippe de Chauveron auf dem Programm. (sli)

Um kurz vor 22 Uhr ertönt dann tatsächlich einen dreitöniger Kino-Gong. Gezeigt wird „Wohne lieber ungewöhnlich“, eine Familienkomödie des französischen Regisseurs Gabriel Julien-Laferrières. Ausgesucht hat diesen und die an den kommenden drei Dienstagen Filme das Team der Monschauer Touristiker.

Ob man nicht auch mal das Publikum fragen könne, welchen Film es gerne sehen möchte? Barbara Frohnhoff winkt ab: „Wir sind froh, wenn wir Verleiher finden, die das Open-Air-Kino unterstützen. Das geht nicht mit jedem Film.“ Mit Blick aufs gut gelaunte Publikum auf den Klappstühlen vor der aufgeblasenen Leinwand muss man tatsächlich feststellen: Welcher Film gerade mit dem Beamer gezeigt wird, das ist eine angenehme Begleiterscheinung. Wichtiger: Dabeisein ist alles!

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