Mit Seilwinde vor Absturz gerettetAutofahrer in Zülpich lebensgefährlich verletzt

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Unfall Zülpich STEINICKE 301119

Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der L162 bei Nemmenich ist ein Mann lebensgefährlich verletzt worden. 

Zülpich-Nemmenich – Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der L162 bei Nemmenich ist ein Mann lebensgefährlich verletzt worden. Nach Angaben der Polizei waren die Beine des Autofahrers sehr stark eingeklemmt. Die Feuerwehr und der Rettungsdienst benötigen am Freitag gegen 22.05 Uhr fast eineinhalb Stunden, um den Mann aus dem völlig demolierten Fahrerbereich seines Autos zu befreien. „Die Bergung war für uns keine Routine. Dafür war der Mann zu stark eingeklemmt. Das war eine Herausforderung“, sagte Einsatzleiter Daniel Wachendorf.

Wie die Polizei mitteilte, war ein mit zwei 18 Jahre alten Männern und einer gleichaltrigen Frau besetzter Nissan Navara auf dem Wirtschaftsweg aus dem Gewerbegebiet Römerallee kommend in Richtung Nemmenich unterwegs. Im Bereich der Kreuzung mit der L162 kurz vor Nemmenich kollidierte der Pick-up mit dem Mercedes C180 eines Euskircheners. Der Mann fuhr der Polizei zufolge vom Wassersportsee kommend in Richtung Oberelvenich. Die Wucht des Aufpralls war so heftig, dass sich der Nissan um 90 Grad drehte und der Mercedes in die Leitplanke schleuderte. Während der 18 Jahre alte Fahrer und seine beiden gleichaltrigen Mitfahrer die Kollision leicht verletzt überstanden, zog sich der Mercedes-Fahrer schwerste Verletzungen zu. 

Unter der Führung von Daniel Wachendorf waren 41 Feuerwehrleute des Löschzugs 3 der Stadt Zülpich im Einsatz. Unterstützt wurden sie von Kollegen der Löschgruppe Zülpich, die mit einem Rüstwagen zur Einsatzstelle geeilt waren. Eine Entscheidung, die sich als richtig herausstellen sollte, da nicht nur zusätzliches schweres Gerät benötigt wurde, sondern auch gleich zwei Seilwinden an den Feuerwehrfahrzeugen zum Einsatz kamen. Zunächst musste der Nissan Navara, der nach Angaben der Polizei den Unfall höchstwahrscheinlich verursacht hatte, um einige Meter verschoben werden.

Mercedes-Fahrer in Zülpich lebensgefährlich verletzt

Dann wurde der Mercedes des lebensgefährlich verletzten Mannes mit einer Seilwinde gesichert. „Hätten wir das nicht gemacht, hätte das Auto die Böschung herunterrutschen können“, erläuterte Wachendorf. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Feuerwehr bereits mehrere Türen aus dem Mercedes herausgetrennt. Auch die Leitplanke, die sich Wachendorf zufolge fast bis in den Innenraum mit dem Auto verkeilt hatte, flexten die Feuerwehrleute auf einer Länge von etwa zehn Meter ab. Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt schützten die Einsatzkräfte den Mercedes-Fahrer vor Unterkühlung, in dem sie zwei Halogenstrahler auf den Mann richteten. Um ihn später aus dem Auto befreien zu können, trennten die Feuerwehrleute auch die B-Säule, später  sogar die Rückenlehne des Fahrersitzes ab.

Erst dann gelang es den Einsatzkräften den Mann mithilfe eines Spineboards – ein Kunststoffbrett mit Griffen und Fixierungsmöglichkeiten, mit denen Patienten rückenschonend transportiert werden können, aus dem Wrack zu befreien. Der lebensgefährlich verletzte Autofahrer wurde schließlich mit dem Rettungswagen in die Uni-Klinik Köln gefahren. Einsatzleiter Wachendorf lobte das Zusammenspiel des Löschzugs 3 und den Kameraden der Löschgruppe Zülpich. „Sie arbeiten nicht so oft zusammen. Deshalb muss die reibungslose Arbeit hervorgehoben werden“, sagte Wachendorf. 

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