Raum ZülpichMehrere Feldbrände halten Feuerwehr in Atem

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Feldbrand in Niederelvenich

Niederelvenich/Rövenich – Gleich mehrere Feldbrände im Raum Zülpich hielten am Samstag etwa 130 Feuerwehrleute in Atem. Es brannten Böschungen und Felder bei Oberwichterich, Niederelvenich, Rövenich und Juntersdorf. Bei den Löscharbeiten verletzten sich Angaben der Einsatzleiter drei Feuerwehrleute – eine Feuerwehrfrau aus Vettweiß erlitt eine Rauchgasvergiftung, ein Feuerwehrmann musste wegen Kreislaufbeschwerden, ein anderer aufgrund einer Knieverletzung behandelt werden.

Gegen 16 Uhr wurde die Zülpicher Feuerwehr wegen eines Brands in der Nähe von Oberwichterich alarmiert. Auf der Anfahrt stellte sich heraus, dass auch zwei Felder entlang der Landesstraße 264 zwischen Niederelvenich und dem Kreisverkehr B265/Siechhaus brannten. „Wir hatten es an der l264 direkt mit zwei Einsatzstellen zu tun, die etwa 600 Meter auseinanderlagen“, sagte Heiko Bensberg, der mit Daniel Wachendorf den Einsatz koordinierte. Die Einsatzleiter alarmierten gleich weitere Einsatzkräfte nach. Nach Angaben Bensbergs hatte Stroh auf dem Anhänger eines Traktors angefangen zu brennen, der auf der Landesstraße unterwegs war. Ob sich das Feuer auf dem Hänger entzündet hat, oder der Traktorfahrer zuvor am Böschungsbrand bei Oberwichterich vorbeigefahren war und das Stroh durch Funkenflug entflammte, steht noch nicht fest.

Fest steht, dass sich das Feuer entlang der L264 – begünstigt durch den Wind – rasend schnell ausbreitete. Teilweise brannte das Feld auf einer Länge von einem Kilometer Länge. „Wir haben Unterstützung aus Düren, dem Rhein-Erft-Kreis und Euskirchen erhalten. Die Zusammenarbeit hat wieder hervorragend funktioniert“, lobte Bensberg. Als Glücksfall sollte sich herausstellen, dass die Leitstelle Düren nicht nur den Löschzug 2 der Gemeinde Vettweiß nach Zülpich beorderte, sondern auch das 10000 Liter Wasser fassende Tanklöschfahrzeug vom Feuerschutztechnischen Zentrum in Stockheim alarmierte. Während ein Großteil der Feuerwehrkräfte den Brand auf den Feldern bekämpfte, versuchten weitere Kräfte das auf dem Hänger brennende Stroh zu löschen. Unterstützung erhielten die Einsatzkräfte von Landwirten der Region. Ein Bauer zog das Stroh vom Hänger, damit es besser zu löschen war. Andere Landwirte pflügten mit ihren Traktoren die Felder um, damit dem Feuer die Nahrung genommen wurde.

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Die Feuerwehr versucht, das Feuer zu löschen.

„Das war ausdrücklich von uns gewünscht“, sagte Bensberg. Zwischenzeitlich war die Zülpicher Feuerwehr zu einem weiteren Feldbrand bei Juntersdorf alarmiert worden. „Die Löschgruppen, die bis dato den Grundschutz sichergestellt hatten, mussten dann nach Juntersdorf“, so Bensberg. Den Grundschutz sicherten daraufhin die Löschgruppen Kommern und Mechernich, die zum Zülpicher Gerätehaus am Kettenweg ausrückten. Zu diesem Zeitpunkt war der Löschzug 3 der Zülpicher Wehr bereits zum Siechhaus unterwegs, weil sich die Flammen in Richtung Rövenich ihren Weg bahnten. Durch das Feuer auf dem Anhänger wurde die Fahrbahndecke der L264 stark beschädigt.

Der Abschnitt zwischen Siechhaus-Kreisel/B265 und dem Abzweig nach Rövenich bleibt nach Angaben der Polizei für mehrere Tage gesperrt. Das Deutsche Rote Kreuz rückte mit einem Verpflegungsteam an die Einsatzstellen aus. Unter der Leitung von Thomas Heinen war zehn Ehrenamtler im Einsatz. Sie versorgten die etwa 130 Feuerwehrleute und Rettungsdienstmitarbeiter mit Getränken. Dafür hatte das DRK seine Verpflegungsstationen nicht nur am Siechhaus bei Rövenich und der L264 aufgebaut, sondern auch in Juntersdorf. 

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