Volkstrauertrag in BergneustadtBürgermeister und Bundeswehr ehren Weltskriegstote

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Auf dem Bergneustädter Friedhof ehrten unter anderem Bürgermeister Matthias Thul (M.) die Toten der beiden Weltkriege.

Auf dem Bergneustädter Friedhof ehrten unter anderem Bürgermeister Matthias Thul (M.) die Toten der beiden Weltkriege.

Bergneustadt – „Die Menge der Menschen zeigt mir, dass das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt nach wie vor eine hohe Bedeutung hat“, sagte Bergneustadts Bürgermeister Matthias Thul am Sonntag auf dem Friedhof seiner Stadt.

Nachdem es im vergangenen Jahr am Volkstrauertag kein öffentliches Gedenken gegeben hatte, konnten diesmal an der zentralen Gedenkfeier des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge des Oberbergischen Kreises und der Stadt Bergneustadt neben dem Bürgermeister und dem Vize-Landrat Prof. Dr. Friedrich Wilke wieder Vertreter des Verbandes der Reservisten der Bundeswehr, des Schützenvereins sowie auch einige Oberbergerinnen und Oberberger teilnehmen.

Der Volkstrauertag soll auch auf bestehende Missstände hinweisen

„Seit 76 Jahren leben wir in Deutschland in Frieden und ein Großteil von uns ist im Frieden aufgewachsen“, sagte Thul. Er betonte, dass das aber mit Blick auf die Geschehnisse in der Welt keine Selbstverständlichkeit sei: Mali, Syrien und Afghanistan – der Volkstrauertag sei nicht nur ein Tag, um in die Vergangenheit zu blicken und der Opfer des Ersten und Zweiten Weltkriegs zu gedenken, sondern auch auf das Hier und Jetzt zu schauen.

Thul schloss mit dem Verlesen des „Totengedenkens“, 1952 von Bundespräsident Theodor Heuss eingeführt und zuletzt von seinem Amtsnachfolger Frank-Walter Steinmeier 2020 an die Geschehnisse angepasst. Als Vertreter des Kreises fand auch Wilke mahnende Worte: „Heute ist ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung wichtiger denn je. Hass und Gewalt dürfen keinen Platz in unserer Gesellschaft haben“, erklärte der Vize-Landrat.

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Schüttler erinnert an einen verheerenden Luftangriff

Der evangelische Pfarrer Dietrich Schüttler erinnerte in seiner Rede indes an einen der verheerendsten Luftangriffe der deutschen Luftwaffe auf die britische Stadt Coventry. „Heute vor 80 Jahren, am 14. November 1940, kamen bei dem Angriff mehr als 500 Menschen ums Leben, die St. Michael’s Cathedral und ein Großteil der mittelalterlichen Stadt wurden zerstört.“ Hass und Gewalt seien bis heute gegenwärtig – unter anderem im Internet durch Hassbotschaften und Cybermobbing. „Geht gut miteinander um und wertschätzend“, bat er.

Im Anschluss erfolgte die Kranzniederlegung durch den Verband der Reservisten der Bundeswehr. Musikalisch begleitet wurde das Gedenken durch den Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Bergneustadt unter der Leitung von Heinz Rehring, der auch die Nationalhymne anstimmte.

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