„Dümmster Standort“Bergneustadt will keinen weiteren Mobilfunkmast auf dem Schuldach

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Oben Sender, unten Schule: Der Politik wäre es am liebsten, wenn alle Antennen vom Dach verschwinden.

Oben Sender, unten Schule: Der Politik wäre es am liebsten, wenn alle Antennen vom Dach verschwinden.

  • Auch dem Dach der Realschule in Bergneustadt stehen bereits drei Antennenmasten. Nun soll eine weitere Anlage dazukommen.
  • Doch Politik und Schulleitung wehren sich gegen die Pläne.
  • Wieso die Stadt trotz gesundheitlicher Aspekte womöglich keinen Einfluss auf die Installation hat.

Bergneustadt – Die Bergneustädter Politik will verhindern, dass noch ein Mobilfunkunternehmen seine Sendeanlage auf das Dach der örtlichen Realschule setzt. Die Mitglieder des Ausschusses für Bau, Planung und Umwelt waren sich einig: Dass es unmittelbar über den Köpfen so vieler Kinder strahlt, sei eh ein Unding.

Doch ob die zusätzliche Sendeanlage verhindert werden kann, muss die Stadtverwaltung nun erst mal klären. Rektor Ralf Zimmermann würde es begrüßen, wenn gleich alle Sendeanlagen vom Dach seiner Schule verschwinden würden.

Drei Antennenmasten auf dem Schulgebäude

Denn schon jetzt betreiben mehrere Mobilfunkunternehmen ihre Anlagen auf der städtischen Schule am Breiter Weg. Drei Antennenmasten ragen dort schon seit einigen Jahren in den Himmel. Mit der Firma, die nun nach einem Maststandort sucht, will ein zusätzlicher Anbieter ins Bergneustädter Zentrum. Mehrere mögliche Standorte wurden bereits untersucht, aber verworfen. Unter anderem wurde dabei auch die Feuerwache an der Talstraße ins Auge gefasst. Doch deren Dachkonstruktion lasse nicht zu, einen Masten zu installieren. Letztlich sei nur die Schule als Standort übrig geblieben.

Die Stadtverwaltung könnte zwar verhindern, dass der Mobilfunkunternehmer einen zusätzlichen Masten auf das Dach ihrer Realschule setzt. Aber theoretisch könnte die Firma ihre Sendeanlage auch an die bestehen Masten schrauben. Auf solch eine Mitnutzung habe das Unternehmen grundsätzlich einen Anspruch, wurde dem Bauausschuss berichtet. Wie die Stadt darauf Einfluss nehmen kann, sei noch unklar.

Wilfried Holberg: „Gesundheit spielt eine Rolle“

Bürgermeister Wilfried Holberg hat das Thema in die politische Diskussion gegeben, „weil dabei auch gesundheitliche Aspekte eine Rolle spielen“. Die Ausschussmitglieder teilten seine Bedenken: Weil sich die Wissenschaft noch uneins über die Auswirkungen der Mobilfunkstrahlung sei, so hieß es, sei die Realschule wohl der „dümmste Standort“ für solche Sendeanlagen.

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Die Politik machte den Vorschlag, doch auf dem Gelände der Feuerwache einen Mobilfunkmasten zu errichten – und nicht auf dem Dach der Wache. An einen neuen Masten könnte dann nicht nur das nun nach einem Standort suchende Unternehmen mit seiner Anlage gehen – sondern auch die anderen beiden Firmen, die ihre Sender bislang auf dem Schuldach betreiben. Die Stadtverwaltung prüft nun die Möglichkeiten.

Holberg täte es auch nicht leid, wenn gar keine zusätzliche Mobilfunkanlage ins Zentrum kommt: „Die Grundversorgung im Ort ist eh gegeben.“

Auf Nachfrage sagt Schulleiter Zimmermann, dass er sich gegen noch eine Sendeanlage wehren würde. Er wünsche sich, dass die Strahlung mal gemessen würde. „Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass solche Anlagen nicht auf eine Schule gehören.“

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