Absage für BürgergartenEmotionale Diskussion zur Zukunft der Krawinkelwiese

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Die Krawinkelwiese wollten Vertreter des Jugendzentrums zu einem Bürgergarten herrichten. Die Politik ist dagegen.

Die Krawinkelwiese wollten Vertreter des Jugendzentrums zu einem Bürgergarten herrichten. Die Politik ist dagegen.

Bergneustadt – Nach einer emotional geführten Debatte hat der Planungsausschuss der Stadt Bergneustadt am Montag mehrheitlich entschieden, dass der Rat das Konzept eines Bürgergartens auf der Krawinkelwiese nicht prüfen soll. Mit sechs zu fünf Stimmen lehnte der Ausschuss einen SPD-Antrag zugunsten eines Erhalts der Grünfläche ab.

Zuvor hatten Vertreter des Förderkreises für Kinder, Kunst und Kultur (KKK) ihre Idee eines Bürgergartens erläutert. Ehrenvorsitzender Michael Klaka erinnerte daran, dass sich vor annähernd 17 Jahren Bürgermeister Karl-Siegfried Noss für das Jugendzentrum im Krawinkelsaal stark gemacht habe – zu dem auch die benachbarte Wiese gehöre. Seitdem dürfe der KKK die Wiese für seine Arbeit nutzen. Dominik Martens, pädagogischer Leiter des Zentrums, unterstrich, wie wertvoll die für die Arbeit mit den Jugendlichen sei. Ein vom KKK ins Spiel gebrachte Bürgergarten mit Sportfeld, Sitz- und Grillecke sei ein Gewinn für Jung und Alt, sagte Klaka: „Wenn ich Millionär wäre, würde ich das Ding kaufen und dem Jugendtreff schenken.“

„Einfach nur lächerlich“

Die seit Monaten andauernde Diskussion um die Wiese hatte zur Folge, dass die Investoren, die dort ein Wohn- und Gewerbehaus errichten wollten, ihre Pläne zurückgezogen haben (wir berichteten). Dass es dazu überhaupt kam, nannte Jens Holger Pütz (UWG) „ein starkes Stück“: „Investoren werden sich künftig fragen, ob sie überhaupt noch nach Bergneustadt gehen.“ Arbeitsplätze und Steuereinnahmen seien nun verloren gegangen. Wolfgang Lenz (FDP) nahm den KKK in Schutz und warf den Investoren Wortbruch vor: Entgegen anderer Zusagen hätten die dem KKK von der zu bebauenden Wiese einen nur noch kleinen Teil überlassen wollen. „Das Wohl der Stadt hängt nicht an diesen 1700 Quadratmetern.“ Während Roland Wernicke (Grüne) anzweifelte, dass der KKK die Wiese tatsächlich so oft nutze, nannte Heiner Grütz (SPD) die Ausführungen von Pütz „einfach nur lächerlich“.

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Reinhard Schulte (CDU) schlug moderatere Töne an, lobte die Arbeit des KKK: „Doch wir als Rat müssen größer schauen.“ Es gelte, auch die Belange von Grundsteuerzahlern, Wohnungssuchenden und Gewerbetreibenden im Auge zu behalten. Schulte blieb dabei: Das Filetstück der Stadt solle als wertvolle Fläche vermarktet werden.

Für den Fall, dass sich ein neuer Interessent für die Krawinkelwiese finden und der Stadtrat einem Verkauf zustimmen sollte, kündigt FDP-Mann Lenz Widerstand an: Dann wolle er das bereits von ihm angekündigte Bürgerbegehren tatsächlich in Gang bringen und in dem Zuge bei Gericht eine einstweilige Verfügung gegen einen Verkauf erwirken.

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