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Dinge, die man wissen mussBeim Zukunftstag in Bergneustadt ging es um Versicherungen und Mieten

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ds Hauptschule Bergneustadt Zukunftstag Initiative fuer wirtschaftliche Jugendbildung An der Gemeinschaftshauptschule Bergneustadt Lerher und Projektorganisatoren

Bernd Maassen von der IKK classic informierte die Schülerinnen und Schüler über Sinn und Zweck der Krankenversicherung.

Junge Leute wurden in Bergneustadt fit gemacht bei Themen wie Miete, Finanzen, Steuern und Krankenkassen.

Den Schulabschluss in der Tasche – und dann? Vielleicht Umzug in die erste eigene Wohnung, Geld verdienen, sich versichern, lauter Dinge, um die man sich kümmern muss, die man aber in der Schule nicht wirklich gelernt hat. „Wir stellen fest, dass die Jugendlichen in der alltäglichen Praxis Bedarf haben, darüber informiert zu werden“, sagt Carmen Bloch, Schulleiterin der Gemeinschaftshauptschule (GHS) Bergneustadt.

100 Schülerinnen und Schüler waren dabei

Dort hat am Donnerstag der „Zukunftstag“ stattgefunden: Knapp 100 Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Klassen wurden von externen Experten über die Themen Miete, Finanzen, Steuern und Krankenkassen informiert. „Dabei geht es um Dinge, die man wissen muss, die aber oft unbekannt sind“, berichtet Bloch. Jeder Teilnehmer hörte also die vier Vorträge, konnte auch Fragen stellen.

Welche Gefahren schlummern, wenn ich einen Handyvertrag abschließe? Was ist die Schufa? Die Vorträge wurden vom Anbieter des Zukunftstages, der Initiative für wirtschaftliche Jugendbildung (IWJB), vorbereitet, damit sie inhaltlich überall da, wo die Projekttage stattfinden, den gleichen Inhalt haben, „und um zu gewährleisten, dass sie werbefrei sind“, erklärt Emma Cotter, die den Tag in Bergneustadt ehrenamtlich für die IWJB begleitet hat. Cotter, selbst erst 19 Jahre alt, sagt, dass auch sie nach der Schule nicht gewusst habe, dass es die Schufa gibt und was sie macht.

Seit 2015 viel diskutiert

Das Phänomen ist spätestens seit 2015 viel diskutiert, als eine Kölner Schülerin bei Twitter monierte, dass sie zwar eine Gedichtanalyse in vier Sprachen schreiben könne, aber keine Ahnung von Miete, Steuern oder Versicherung habe. Juri Galkin und Lorenzo Wienecke – damals selbst noch Schüler in Hessen – ersannen daraufhin den Zukunftstag, der inzwischen bundesweit stattfindet.

Sonja Braun, Pädagogin im Multiprofessionellen Team der GHS, hatte bei Instagram darüber gelesen und war von der Idee gleich begeistert. In der Lehrerkonferenz wurde dann einstimmig beschlossen, den Zukunftstag an die Hauptschule zu holen. Ihre Kollegin Katrin Rupprich weiß: „Wir versuchen hier an der Schule, sehr lebenspraktisch zu sein. Projekttage wie dieser sind immer gewinnbringend.“ 

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