Die Voices sind zurück. Das Doppelkonzert in der Wiehltalhalle war ein großer Erfolg. Es gab allerdings auch Anlass zu Wehmut.
Voices ProjectBergneustädter Chorfamilie sang vor 1000 Zuhörern

Zur Chorfamilie des Voices Projects gehören mehrere Jugendensembles, die mit ihren Beiträgen das Programm bereichern.
Copyright: Dennis Börsch
Nahezu 1000 Zuhörer wollten in der Wiehltalhalle dabei sein: Mit zwei Konzerten hat das Bergneustädter „Voices Project“ am Wochenende ein klingendes Lebenszeichen gegeben. Unter dem Motto „Back again“ feierten die Project-Chöre nach vier Jahren coronabedingter Pause mit einem weihnachtlichen Programm ihre Rückkehr auf die Bühne.
Das Projekt existiert seit 34 Jahren und ist mittlerweile auf sieben Chöre mit fünf Chorleitern und rund 200 Mitgliedern im Alter von vier bis 60 Jahren angewachsen, die teilweise von der eigenen „Voices Project Band“ begleitet werden. Und doch gab es auch noch musikalische Gäste: Der Bergneustädter Gesangvereins „Liederkranz“ hatte seinen Abschiedsauftritt. Dieser wurde 27 Jahre lang von Ralf Zimmermann dirigiert, sonst Chorleiter der „Voices“.
Bergneustädter Liederkranz hört auf
Der 1895 als reiner Männerchor gegründete Liederkranz hatte 1978 auch Damen in seine Reihen aufgenommen und sich als gemischter Chor neu formiert. Der Liederkranz ist eng mit den Voices verbunden, denn dessen damaliger Leiter Rolf Dienes war es, der 1989 gemeinsam mit Zimmermann das Voices Project gründete, um junge Menschen für das Singen zu begeistern. Gemeinsam trugen Liederkranz und Voices zwei Lieder vor, zum Schluss „Ich glaube“, ein Lied, das klar zum Ausdruck bringt, dass die Welt groß und bunt genug ist, um alle Menschen zu erfreuen.
Zuvor hatten die „Mini Voices“ als jüngster Chor und Eisbrecher das Publikum adventlich eingestimmt. Mit „Wir Laternenkinder“ leiteten sie von St. Martin zum Nikolaustag über und verkündeten: „Ich hör ihn.“ Die etwas älteren „Little Voices“ beschrieben die Träume der Kinder und machten sich Gedanken darüber, wie der Nikolaus es schafft, in nur einer Nacht im Schnee von Haus zu Haus zu rasen. „A Million Dreams“ hatten schließlich die „Teenie Voices“. Sie sinnierten gesanglich, dass eigentlich jeder einzelne Tag ein bisschen Weihnachten in sich trägt.
Sehr ausgewogen präsentierten sich die „Weibsbilder“, die als einzige Formation nicht „Voices“ in ihrem Namen führen. Beeindruckend waren die Segenswünsche „Blessings“. Äußerst harmonisch intonierten die Frauen „Breath of Heaven“, bevor der große Chor „The Voices“ das Publikum mit „Heal The World“, einem schwungvoll vorgetragenen „Baba Yetu“ und dem Queen-Hymne „Don't Stop Me Now“ in die Pause schickte. Im Anschluss daran sangen die „Young Voices“ als älteste Jugendgruppe mehrere englischsprachige Stücke wie „Do They Know It's Christmas?“, bevor sich die „Voice Boys“ der kölschen Mundart widmeten und für den „Einkauf mit Andrea bei Ikea“ jubelnden Applaus kassierten.
Nach einem weiteren Auftritt der großen Voices präsentierten alle Chöre schließlich gemeinsam und stimmgewaltig als Krönung des Abends das Stück „Night of Silence“, das in den Weihnachtsklassiker „Stille Nacht, heilige Nacht“ mündete. Und natürlich stimmten die Zuhörer gern ein.