Geplatzter OrtswechselMoscheeverein Bergneustadt zieht nicht auf Hagebaumarktgelände

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Zu gerne wäre der Moscheeverein mit seinem von Industriebetrieben umgebenen Gotteshaus (l.) auf Hagebaumarktgelände (r.) gewechslelt.

Zu gerne wäre der Moscheeverein mit seinem von Industriebetrieben umgebenen Gotteshaus (l.) auf Hagebaumarktgelände (r.) gewechslelt.

Bergneustadt – Der Schritt ist nicht der erste ungewöhnliche in diesem Verfahren: Der Bergneustädter Rat soll am kommenden Mittwoch erklären, dass er die Absicht hat, das Gelände des Hagebaumarkts an der Brückenstraße in ein Gewerbegebiet umzuwandeln. Ein Beschluss zur Umwandlung ist das nicht, aber mögliche Interessenten sollen schon mal wissen, wohin die Reise geht. Und um ansiedlungswillige Unternehmen nicht abzuschrecken, soll jede Nutzung des Areals für religiöse Zwecke ausgeschlossen werden.

Hoffnung für Moscheeverein zerschlagen

Damit zerschlägt sich für den Moscheeverein jede Hoffnung, dort ein Gotteshaus zu bauen. Und für den Baumarkt hat sich der angeblich bereits ausverhandelte Verkauf an den Moscheeverein ebenfalls erledigt. Bereits im Februar hatte das Unternehmen gegen die Absichten opponiert. Eine Ausweisung als Gewerbegebiet verhindere die Verkaufschancen an einen anderen Einzelhändler, hieß es von Hagebau. Dies ermöglicht die Absichtserklärung jetzt allerdings.

Bereits im Februar hatten CDU, UWG und Grüne einen entsprechenden Antrag gestellt, er wurde nach dem Ausscheren der Grünen aber nicht abgestimmt. Jetzt bringt ihn Bürgermeister Matthias Thul mit gleichem Tenor als Vorlage der Verwaltung ein – in der Hoffnung, eine parteiübergreifende Mehrheit zu bekommen. Städtisches Ziel sei, auf dem Baumarktgelände Unternehmen mit hoher Gewerbesteuerkraft und Arbeitskräftebedarf anzusiedeln, so Thul.

Mit geplatztem Ortswechsel abgefunden

Der Moscheeverein scheint sich mit dem geplatzten Ortswechsel bereits abgefunden zu haben. Seine Überlegungen, die neue Moschee auf dem derzeitigen Standort in der Wiesenstraße zu errichten, hat er in den letzten Wochen den Fraktionen vorgestellt. Letzte Besucher in der Wiesenstraße waren am Dienstagabend Mitglieder der CDU.

Nach wie vor ungeklärt sind allerdings die Verkehrsprobleme in der Wiesenstraße, wenn besonders an hohen Feiertagen und zum Freitagsgebet zahlreiche Gläubige kommen.

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Es ist vorgesehen, dass der Moscheeverein seine seit dem letzten Auftritt im Stadtrat im April konkretisierten Überlegungen zur Wiesenstraße gegen Ende der Ratssitzung (Mittwoch, 30. Juni, 18 Uhr, Krawinkelsaal) vorstellt.

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