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Im HeimatmuseumVortragsabend zu Feldpostbriefen in Bergneustadt

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Das Foto zeigt einen adressierten Briefumschlag mit dem Vermerk "Feldpost".

Einer der 65 Feldpostbriefe aus der Sammlung.

Am 21. November gibt es im Heimatmuseum Bergneustadt einen Vortrag über Feldpostbriefe aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.

Es sind persönliche, sehr bewegende Dokumente, die viel über die Zeit des Zweiten Weltkriegs erzählen. Das Heimatmuseum Bergneustadt bekam kürzlich eine Sammlung mit 65 Feldpostbriefen überreicht (wir berichteten). Sie stammen aus der Feder von Ewald Offermann (1903-1945) und sind gerichtet an seine Frau Lizzi (1902-1983) und die Kinder Karin und Ingo.

Hubertus Dan, der sich im Heimatmuseum Bergneustadt ehrenamtlich engagiert, hat weiter recherchiert. Die letzten Briefe sind von den großen Schmerzen und der Hoffnung, nach Hause zurückkehren zu können, durchdrungen. Zunächst war Dan davon ausgegangen, dass Ewald Offermann im Januar 1945 seinen Verletzungen erlegen war. Doch das stimmt nicht, der Bergneustädter starb durch Suizid.

In dem Vorwort zur online erschienenen Briefausgabe schreibt Dan:„Die Rote Armee hatte am 19. Januar 1945 im Zuge der Weichsel-Oder-Operation Krakau eingenommen. Unmittelbar vorher ließ der deutsche Generalgouverneur Frank alle Deutschen evakuieren und verließ die Stadt, während sich die deutschen Truppen zur Oder zurückzogen. Ewald Offermann kehrte zu seiner geliebten Frau Lizzi und seinen Kindern nach Bergneustadt zurück. Am 6. Juli 1945 nahm er sich in der Aggertalsperre das Leben. Er wurde am 10. Juli 1945 auf dem Friedhof von Bergneustadt beerdigt.“

Am Freitag, 21. November, 19 Uhr, im Heimatmuseum Bergneustadt, Wallstraße 1, findet ein Vortragsabend mit Diskussionsrunde statt. Hubertus Dan geht auf die familiären Zusammenhänge ein und berichtet, was die Briefe über Ewald Offermann als Menschen erzählen. Stefan Corssen, Redakteur dieser Zeitung, ordnet die Briefe im zeithistorischen Kontext ein und analysiert Feldpostbriefe als ein Medium der Kommunikation. Der Eintritt ist frei, um Spenden für das Heimatmuseum wird gebeten. Die Moderation hat Bernhard Wunder. Der Abend wird organisiert vom Heimatverein Bergneustadt, dem heimatmuseum-bergneustadt.de und dem Katholischen Bildungswerk Oberberg.