Drachenfest in BergneustadtAuf dem Dümpel regnete es sogar Kamelle

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Der zweijährige Damian war mit Freundin Emily zum Drachenfest auf dem Dümpel gekommen.

Der zweijährige Damian war mit Freundin Emily zum Drachenfest auf dem Dümpel gekommen.

Wo sonst Flugzeuge starten und landen und das Betreten der Rollbahn strengstens verboten ist, tummelten sich am Wochenende die Freunde des Drachensports. Der Luftsportclub (LSC) Dümpel hat am Samstag und Sonntag auf dem Gelände des Flugplatzes „Auf dem Dümpel“ sein traditionelles Drachenfest veranstaltet. Während das Herbstvergnügen am Samstag anfangs durch Nebel, später durch zeitweilige Flauten und leichte Regenschauer etwas getrübt wurde, hob der Wettergott am Sonntag den Daumen.

Bei blau-weißem Himmel und einer frischen Brise stand dem Freizeitvergnügen nichts mehr im Wege. Boris Gorski, Vizevorsitzender des LSC, freute sich über mehr als tausend Zuschauer und Akteure bei dem Himmelsspektakel zum Saisonabschluss.

Der „Manta-Ray“ muss an die Anhängerkupplung

Sven Ossendorf aus Troisdorf steht mit seinem VW-Bus auf der Startbahn und hat seinen „Manta-Ray“ an der Anhängerkupplung festgebunden. „Mit der Hand kann ich den nicht mehr halten, sobald der Wind etwas stärker ist“, schildert der Vorsitzende der Drachenfreunde Köln.

Der gut zwölf Meter große, stablose Drache mit buntem, geschupptem Schwanz kann dafür aber noch weitere Drachen hochziehen. Ossendorf ist regelmäßig beim Drachenfest auf dem Dümpel und diesmal mit sechs Vereinskameraden gekommen, die unterschiedliche Drachen steigen lassen.

Bonbonregen von oben

Sie packen auch haufenweise Angelruten aus, mit denen sie Fähnchen oder Banner im Wind flattern lassen oder eine kleine Maschine in die Luft befördern, die vollautomatisch Seifenblasen erzeugt. „Es ist einfach toll, wenn die Kinder sich daran so begeistern“, freut sich der Vorsitzende. Ab und zu gibt es auch Kamelle. Dann zieht der „Manta-Ray“ einen blauen Zylinder in die Luft, der sich hoch oben angekommen mit einem Bonbonregen entleert.

Der zweijährige Damian Bock aus Gummersbach spielt derweil mit seiner fast ein Jahr älteren Freundin Emily zwischen Kraken, Geistern und Meeresungeheuern, die zum Vergnügen der Kinder am Rand des Rollfeldes aufgeblasen sind. „Ich wusste gar nicht, dass das hier oben so toll ist“, begeistert sich die Mutter Sabrina Bock. „Und wenn wir uns gleich noch eine Waffel holen, wird es noch besser.“

Ein Drachen in Schmetterlingsform hat es indes Marie Klose aus Meinerzhagen angetan. Mit ihrem Freund Thyron Voss-Busch lässt sie sich am Stand von „Drachenmichel“ Michael Zähler aus Waldbröl verschiedene Drachentypen vorführen. Beide sind erstaunt, dass im Kaufpreis auch gleich eine kleine Flugschule eingeschlossen ist. Am Ende entscheiden sie sich doch für den Schmetterling, der ihr schon anfangs am besten gefallen hat.

Reinhard Giebeler aus Gummersbach hat den Spitznamen „Drachenopa vom Kalteneich“. Er schwärmt davon, dass der „Drachenmichel“ nicht nur Drachen verkauft, sondern mit seinem umfangreichen Ersatzteillager im Bus auch jeglichen Drachen reparieren kann: „Aber am allerbesten ist es, wenn sich ein Großvater hinsetzt und mit seinem Enkel einen eigenen Drachen baut.“

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