Interview der Woche mit Lina Kuxdorf und Sophie Angermann von den HBD-Löwinnen, die in die A-Jugend-Bundesliga möchten
HandballLina Kuxdorf und Sophie Angermann aus Oberberg möchten in die A-Jugend-Bundesliga

HBD Löwen Oberberg, A-Juniorinnen: vorne Sophie Angermann (l.) und Lina Kuxdorf (r.)
Copyright: Andrea Knitter
Zum zweiten Mal in Folge sind die Handballerinnen der HBD Löwen Oberberg Nordrheinliga-Meisterinnen geworden: In der vergangenen Saison waren sie es bei den B- und nun bei den A-Juniorinnen. Ziel ist die A-Jugend-Bundesliga. Am morgigen Sonntag treten die Handballerinnen in der ersten Qualifikationsrunde in Solingen an. Wie die Chancen stehen und wie sie auf die zurückliegende Saison blicken, darüber sprach Andrea Knitter mit Abwehrchefin und Kreisläuferin Sophie Angermann (18) und Rückraumspielerin Lina Kuxdorf (17) aus dem Spielerinnenrat.
Sie sind ungeschlagen schon vier Tage vor Schluss Meister geworden. Wie im vergangenen Jahr kniffen genau an dem entscheidenden Spieltag die Gegnerinnen und die Feier fand erneut auf der Coach statt. Ist das nicht frustrierend?
Lina Kuxdorf: Natürlich wären wir lieber in der Halle nach einem gewonnen Spiel Meister geworden. Nach der Absage stand es einfach fest. Sophie Angermann: Wir hatten auch einen Plan, wie wir im Anschluss an das Spiel feiern wollten. Wir haben das Ganze dann eben um eine Woche verschoben. Da hatten wir wieder ein Heimspiel.
Wie haben Sie den Titel gefeiert?
Lina Kuxdorf: Vor allem im Foyer der Burstenhalle , wo wir Party gemacht haben. Anschließend sind wir gemeinsam essen gegangen.
Was macht die Mannschaft so stark? Sie haben nicht nur zweimal in Folge souverän in der Jugendklasse gewonnen, dank vielen von Ihnen sind die Damen auch noch souverän die Oberliga aufgestiegen?
Lina Kuxdorf: Das hat mit der Mannschaft zu tun. Wir verstehen uns untereinander alle so gut. Das wird einfach immer besser.Sophie Angermann: Es gibt keine in der Mannschaft, mit der man nicht an einem Tisch sitzen möchte. Das Grundgerüst der Mannschaft besteht schon seit der C-Jugend. Lina Kuxdorf: Wir sind einfach eine gute Auswahl an Spielerinnen.
Im vergangenen Jahr sind Sie schon früh in der Qualifikation gescheitert. Was wird nun anders sein?
Sophie Angermann: Unser Trainer Achim Eckstein hat es gut gesagt. Wir haben vergangenes Jahr die Türklinke nur niedergedrückt, diesmal wollen wir durch die Tür gehen gehen. Wir wollen unsere Chance nutzen, sind motiviert und haben Bock darauf. Lina Kuxdorf: Vor allem ist es die letzte Chance für den Jahrgang 2007 in der Jugend-Bundesliga zu spielen. Wir wissen, dass der Jahrgang 2007 in Deutschland nicht so schlecht ist. Es motiviert zusätzlich dazu zu gehören.
Einige der Handballerinnen machen in diesen Tagen ihr Abitur, besteht keine Sorge, dass sie anschließend weg sind, sei es zum Studium, zur Ausbildung oder einem Auslandsjahr?
Lina Kuxdorf: Das war unsere Sorge, doch es wird nur eine Spielerin sein, die uns nach dem Abitur verlässt.
Was macht den Handball für Sie aus, dass Sie ein so großes Engagement zeigen?
Sophie Angermann: Es ist Leidenschaft, Sport und das Gemeinschaftsgefühl . Dazu kommt blindes Vertrauen und Verständnis. Lina Kuxdorf: Für mich zählt das Gemeinschaftsgefühl, das über den reinen Handballsport hinausgeht. Wir feiern die Geburtstage zusammen und machen auch so vieles Gemeinsam.
Stehen Sie jetzt auch zwischen Abitur und Qualifikation?
Lina Kuxdorf: Ja, ich mache jetzt mein Abitur und dann ein FSJ an der Hellen-Keller-Schule in Oberbantenberg. Sophie Angermann: Ich mache nächstes Jahr mein Abitur und will dann Erziehungswissenschaften studieren.
Wie sehen die letzten Vorbereitungen vor der Qualifikation aus?
Sophie Angermann: Nach der Saison hatten wir zehn Tage frei zur Erholung und sind dann in die Vorbereitung eingestiegen. Wir haben auch in den Osterferien trainiert. Lina Kuxdorf: Am Donnerstag hatten wir beim Kreispokal ja noch einen letzten Härtetest, als wir im Kreispokalfinale gegen die Regionalliga-Frauen des HC Gelpe/Strombach angetreten sind. Nach der hohen Niederlage waren wir natürlich enttäuscht. Wir hatten uns trotz der Underdog-Rolle mehr erhofft. Zwölf Tore Unterschied waren dann doch zu hoch, aber wir können viel aus dem Spiel mitnehmen und gegen eine starke Mannschaft spielen, bevor wir am Sonntag die nächste Herausforderung vor uns haben.
Sie sind gebrannte Kinder, was passiert, wenn Sie erneut in der Qualifikation scheitern sollen?
Lina Kuxdorf: Dann spielen wir noch ein Jahr in der Nordrheinliga. Wir haben vier Handballerinnen des Jahrgangs 2008 in unseren Reihen und die wären sonst heimatlos. Außerdem treten wir noch mit den Frauen in der Oberliga an. Sophie Angermann: Aber wir gehen davon aus, dass wir es diesmal schaffen. Lina Kuxdorf: Davon gehe ich auch aus.
Jugend-Bundesliga Qualifikation
In der ersten Runde um die Qualifikation zur A-Juniorinnen-Bundesliga treten die HBD Löwen Oberberg am Sonntag ab 11 Uhr in Solingen an. Im ersten Spiel trifft die Mannschaft auf den Meister der zweiten Regionalliga-Gruppe den Bergischen HC, weitere Gegnerinnen sind der TV Aldekerk und die Tschft. St. Tönis, die aus der selben Gruppe wie die Löwinnen kommt und von denen in der abgelaufenen Saison zweimal besiegt wurden.