1536 Menschen haben sich im vergangenen Jahr hilfesuchend an die Wohnhilfen Oberberg gewandt. Die Zahl der Menschen, die auf der Straße leben, stieg an.
Wohnhilfen OberbergDie schwierge Suche nach bezahlbarem Wohnraum

Ein obdachloser Mensch liegt in einem Schlafsack auf dem Gehweg vor einem Supermarkt. Ein obdachloser Mensch liegt in einem Schlafsack auf dem Gehweg vor einem Supermarkt. Im Oberbergischen war die Zahl der Hilfesuchenden, die sich an die Wohnhilfen Oberberg gewandt haben, im vergangenen Jahr leicht rückläufig. Das Symbolfoto wurde in Hamburg aufgenommen.
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Die Wohnhilfen Oberberg schauen auf ein arbeitsreiches Jahr 2024 zurück. „Die regionalen Beratungs- und Bürostandorte der Wohnhilfen wurden weiterhin gut angenommen und rege frequentiert“, heißt es im Jahresabschlussbericht. Die Zahl der Hilfesuchenden in Oberberg ist dennoch leicht rückläufig. So nahmen im vergangenen Jahr Menschen in 1536 Fällen Kontakt zu den Wohnhilfen Oberberg auf, im Vorjahr waren es 1643. 36 Prozent von ihnen waren weiblich, 64 Prozent männlich.
Menschen ohne hausärztliche Anbindung, insbesondere wohnungslose Menschen, können sich wegen fehlender Kapazitäten medizinisch nicht oder nur schlecht versorgen lassen.
67 Prozent waren zudem unmittelbar von Wohnungslosigkeit betroffen, heißt es in dem Bericht weiter. Während gut ein Viertel der Hilfesuchenden von verdeckter Wohnungslosigkeit betroffen waren – also beispielsweise bei Freunden oder der Familie unterkommen konnten – gab es in Oberberg einen erneuten Anstieg von Menschen, die auf der Straße leben.
Dem gegenüber steht das Problem, dass kreisweit nach wie vor kaum bezahlbarer Wohnraum für die Betroffenen zu finden ist. „Das Projekt ,Endlich ein Zuhause – Soziale Wohnraumagentur' konnte, in Zusammenarbeit mit der Caritas, seit seinem Beginn zwar 42 Prozent der Anfragen in Wohnraum vermitteln, jedoch ist Singlewohnraum für Menschen im Sozialleistungsbezug kaum vorhanden“, heißt es im Jahresbericht der Wohnhilfen Oberberg. Eine weitere Herausforderung: „Menschen ohne hausärztliche Anbindung, insbesondere wohnungslose Menschen, können sich wegen fehlender Kapazitäten medizinisch nicht oder nur schlecht versorgen lassen.“
Positiv auf die Beratung durch die Wohnhilfen Oberberg hat sich im vergangenen Jahr die fortschreitende Digitalisierung ausgewirkt. Immer mehr nehmen Onlineberatungstermine wahr. Und auch die Spendenbereitschaft war 2024 eine Unterstützung. So konnten zwei Freizeitangebote angeboten werden, darunter eine einwöchige Reise einer Frauenwohngruppe in die Türkei sowie eine weitere Gruppenreise nach Garmisch-Partenkirchen.
In Oberberg gibt es drei Anlaufpunkte der Wohnhilfen. Das Regionalteam Nord hat ihr Büro in der Hochstraße in Wipperfürth und ist zuständig für Hilfesuchende in Wipperfürth, Radevormwald, Lindlar und Hückeswagen. Das Regionalteam Mitte sitzt in der Gummersbacher Karlstraße und unterstützt Menschen in Gummersbach, Marienheide, Engelskirchen und Bergneustadt. Im Süden des Kreises befindet sich das Regionalteam in der Brölbahnstraße in Waldbröl und ist Ansprechpartner für alle in Nümbrecht, Wiehl, Waldbröl, Morsbach und Reichshof.
Personelle Wechsel
Und auch Personalwechsel hat es 2024 gegeben. Julia Lang hat die Aufgaben von Olaf Seibert als Regionalteamleitung Süd und Leitung Stationäres Wohnen übernommen. Im Regionalteam Nord ergänzt Lisa Heister-Voigt die Teamleitung. Zudem verstärken junge Kolleginnen und Kollegen seit dem vergangenen Jahr die Teams der Wohnhilfen. Sie sind für Kollegen nachgerückt, die in Rente gegangen sind.
Tag der offenen Tür
Mit Blick auf das zehnjährige Bestehen des Gesamthilfesystems laden die Wohnhilfen zu einem Tag der offenen Tür am 16. Mai , 9.30 bis 17 Uhr, in die Karlstraße 1 in Gummersbach ein. Die Veranstaltung ist kostenfrei.