„Feuerwehr und Karneval verbindet die Tradition“Engelskirchener Prinz gehört zur Wehr

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Helm auf und los gehts: Mariechen bei der Feuerwehr.

Engelskirchen – Im Gerätehaus des Löschzugs Engelskirchen der Freiwilligen Feuerwehr kennen sie sich aus wie in der eigenen Westentasche – oder wie mit jeder Naht an ihren Ornaten. Denn schließlich ist Engelskirchens Prinz Hans Peter (Valdor) von der Karnevalsgesellschaft Närrische Oberberger nicht nur Regent in dieser Session, sondern auch stellvertretender Wehrführer und seit dem Jahr 1987 Angehöriger der Berufsfeuerwehr in Düsseldorf.

Drei Mitglieder seines Schmölzchens gehören ebenfalls zum Löschzug. Für die Fotos dieser Zeitung streifen die Mariechen Helme und zwei Adjutanten ihre Einsatzjacken über. Dritter Adjutant und Feuerwehrmann im Bunde sowie Sohn von Prinzessin Anja ist Felix Baumhof, der gerade jedoch verhindert ist. „Feuerwehr und Karneval verbindet die Tradition“, sagt Prinz Hans Peter. Während die Feuerwehr gegründet worden sei, um Bränden Herr zu werden, stehe der Karneval für Licht in der dunklen Zeit des Jahres, erklärt der Regent, warum das Herz des Prinzen für beide Institutionen schlägt. Er ergänzt: „Im Winter schläft sprichwörtlich die Geselligkeit ein, die Menschen bleiben zu Hause. Das jecke Brauchtum lockt sie wieder vor die Tür und lässt für einen kleinen Moment den Winterfrust verschwinden.“

Kooperation seit zwischen Wehr und KG

Doch nicht nur die doppelte Mitgliedschaft in den beiden Vereinen sorgt für Zusammenhalt zwischen Wehr und KG. „Wir kooperieren schon seit einigen Jahren“, erzählt Prinz Hans Peter und deutet auf die zahlreichen Orden, die im Aufenthaltsraum des Gerätehauses hängen. „Bei den Umzügen begleiten Feuerwehrkameraden die Wagen. Und wenn Räume für Sitzungen gebraucht werden, dürfen wir diese benutzen“, berichtet Norbert Zimmermann, Schatzmeister und in diesem Jahr auch Prinzenführer. „Wir freuen uns sehr, dass die Kooperation so gut funktioniert.“

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Nicht nur Engelskirchens Prinz Hans Peter ist im Beruf und in der Freizeit bei der Feuerwehr im Einsatz, viele Mitglieder aus dem Schmölzchen ebenfalls.

Unter den Orden sind auch zwei aus den Jahren 2016 und 2018 zu finden. Da waren die Adjutanten Armin (2018) und Andreas (2016) Bauern in den damaligen Dreigestirnen. Und das ist eine weitere Besonderheit im neuen Schmölzchen: Alle sind ehemalige Tollitäten, die den Neulingen mit Rat und Tat zur Seite stehen. „Wir sind spontan eingesprungen, hatten dadurch aber nicht wie gewöhnlich zwei Jahre Zeit für die Vorbereitung, sondern nur zwei Monate“, sagt der Prinz. „Das war eine Herausforderung.“

Von der Landeshauptstadt nach Engelskirchen

Karnevalist ist Hans Peter Valdor seit jeher, Mitglied der Feuerwehr, genauer gesagt der Jugendfeuerwehr, wurde der heute 56-jährige mit 15. Neben seiner Berufsausbildung absolvierte er diverse Lehrgänge bei der Feuerwehr, und nach dem Wehrdienst stand der Eintritt in die Berufswehr schnell fest. Seit 1987 tut er Dienst in der Landeshauptstadt. In Engelskirchen wurde Valdor Ende der 90er Jahre erst stellvertretender Löschzugführer, drei Jahre später Löschzugführer und im vergangenen Jahr übernahm er das Amt des stellvertretenden Gemeindebrandinspektors.

Dieses hatte bis dahin sein Ordensadjutant inne: Armin Bockheim gehört seit seinem 17. Lebensjahr der Engelskirchener Feuerwehr an und schlug wie Valdor den Weg in die Berufsfeuerwehr ein. Bis heute ist der Hauptbrandmeister in Köln beschäftigt, im kommenden Jahr geht er in den wohlverdienten Ruhestand.

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Anders als seine Kameraden ist Andreas Stommel hauptberuflich Schornsteinfegermeister und für den Löschzug ein sprichwörtlicher Glücksbringer. „Keiner kennt hier die Häuser besser als ein Schornsteinfeger“, sagt er lachend. Seit 1985 ist er Mitglied der Wehr, von 2001 bis 2014 hatte er die Leitung des Löschzugs inne. Seit 2011 ist er der zuständige Schornsteinfeger für Engelskirchen.

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