Abo

Heimspiel für OrchesterchefinAkkordeonclub Niederkassel spielt ein Konzert in Ründeroth

3 min
Ein Akkordeonorchester in einer Kirche.

Vor vollem Haus spielte der Akkordeonclub bei seiner Ründerother Premiere im April. Diesen Erfolg wollen Pia Clemens und ihr Ensemble beim Weihnachtskonzert am Sonntag in der evangelischen Kirche wiederholen.

Pia Clemens aus Buschhausen leitet den Akkordeonclub Niederkassel. Am Sonntag, 14. Dezember, tritt der AC in der evangelischen Kirche in Ründeroth auf.

Seit 14 Jahren leitet Pia Clemens in Niederkassel am Rhein die Proben des dortigen Akkordeon-Clubs. Wenn das Orchester am Sonntag, 17 Uhr, in der evangelischen Kirche in Ründeroth auftritt, ist es für die Dirigentin dennoch ein Heimspiel. Denn vor fünf Jahren ist sie „der Liebe wegen“ nach Buschhausen gezogen.

„Wir haben dort eine nette Nachbarschaft“, sagt sie über das Engelskirchener Dorf, in dem ihre siebenköpfige Patchworkfamilie nun zu Hause ist. Der Akkordeonclub aus dem Rhein-Sieg-Kreis ist dort auch schon aufgetreten, nämlich als er   bei ihrer Hochzeitsfeier im Döstibu-Dorfhaus ein Ständchen gab.

Im Alter von sieben Jahren kam Dirigentin Pia Clemens zum Akkordeon

Eigentlich stammt die 44-jährige Musikerin aus dem Westerwald. Im zarten Alter von sieben Jahren kam Pia Clemens zum Akkordeon. 2002 wurde der damals erst 21-Jährigen die Leitung des Akkordeonvereins Da Capo Wirges übertragen. 2011 wechselte sie nach Niederkassel und dirigiert das Orchester bis heute, obwohl die Anfahrt zu den wöchentlichen Proben mindestens eine Stunde dauert.

Beruflich arbeitet die frühere Zugbegleiterin und Lokführerin in der Personalverwaltung der Deutschen Bahn. Diesem Arbeitgeber ist sie so treu, wie dem Akkordeonclub. „Ich bleibe so lange, wie die mich behalten wollen“, sagt Pia Clemens über ihr 20-köpfiges Orchester. „Ich bin ein loyaler Mensch, wir haben uns aneinander gewöhnt und sind über die Jahre zusammengewachsen.“ Clemens spielt auch Klarinette, ihre wahre Leidenschaft bleibt aber die Ziehharmonika.

Vielfältige Klangfarben des Akkordeon-Orchesters

„Leider komme ich viel zu selten dazu, selbst zu spielen. Wenn man ein Akkordeon hat, braucht man kein weiteres Instrument und hat auch noch den Mund frei zum Singen. Das Akkordeon ist so vielfältig wie ein Klavier – aber leichter zu tragen.“ Die Klangfarben seien vielfältig, erst recht, wenn viele Akkordeons in einem Orchester zusammen erklingen. Weil die Niederkasseler neben einem Schlagzeuger auch einen Keyboarder und einen Bassisten dabei haben, spielen sie nur mit der rechten Hand, verzichten also auf die Bassknöpfe.

Das Orchester ist vergleichsweise jung, viele Nachwuchsmusiker hat Clemens selbst ausgebildet. Das Repertoire kenne kaum eine Grenze, sagt die Dirigentin: „Wir spielen Märsche und Polkas, Pophits und Musicalsongs, also eigentlich alles außer Punkrock.“

Erstmals war das Akkordeonorchester Niederkassel im April dieses Jahres mit seinem schottischen Partnerorchester aus Paisley in der Ründerother Kirche zu Gast. Pia Clemens schwärmt: „Das Konzert war super besucht und ist sehr gut angekommen, wir hoffen auf eine Wiederholung des Erfolgs.“

Auf dem Programm steht am Sonntag ein gemischtes weihnachtliches Programms, darunter Ohrwürmer wie der flotte „Jingle Bells Rock“ und das getragene „Amazing Grace“. Und am Ende ist das Publikum zum Mitsingen eingeladen. Der Eintritt ist frei.