StreuobstwieseEngelskirchener Schüler kümmern sich in Erntezeit um Natur

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Streuobstwiese

Die Obsternte fällt in diesem Jahr weniger üppig aus, haben die Schülerinnen und Schüler festgestellt.

Engelskirchen – Naturschutz und Nachhaltigkeit sind fester Bestandteil im Alltag der Sekundarschule Engelskirchen. Seit zwei Jahren gehört nun auch die Patenschaft für  eine Streuobstwiese nahe der Ortschaft Bellingroth zu den ökologischen Projekten der Schulgemeinde.

Um die Bewirtschaftung  und Pflege von insgesamt 160 traditionellen oberbergischen Apfel- und Birnbäumen wird sich nun gekümmert. Dabei handelt es sich um Ursorten, die heutzutage gar nicht mehr im Supermarkt zu finden sind. Jens Herrmann, Lehrer und Mitverantwortlicher des Projekts, erklärt: „Streuobstwiesen waren früher überlebensnotwendig. Wir erhalten damit ein Stück Engelskirchener Kulturlandschaft“.

Mit den Pächtern kam der Aufschwung

Im Frühjahr 2020 befand sich die Wiese der Gemeinde Engelskirchen noch in einem desolaten Zustand. Das Gras stand hoch, die Bäume waren unbeschnitten und der Boden zerwühlt von Wildschweinen. Doch mit den neuen Pächtern erlebt das Stück Land einen Aufschwung. An verschiedenen Projekttagen entfernten die Schülerinnen und Schüler unnötiges Gestrüpp und bauten einen Zaun, um unerwünschte Besucher fernzuhalten.  Heute bewohnen auch drei Bienenvölker die Wiese und in Zukunft sollen Rinder des Landwirts Franz  Bellinghausen außerhalb der Erntezeit dort ansässig werden.

In diesem Spätsommer fällt die Ernte  etwas knapper aus als im Jahr davor, weswegen bloß eine kleinere Gruppe an Schülerinnen und Schülern der Stufe zehn das Sammeln der Früchte übernimmt. „Aufgrund des Hitzestresses haben die Bäume ihre Früchte schon früher abgeworfen. Rund 30 der 160 Bäume tragen reifes Obst.

Ertrag wird zu Saft gepresst

Wenn 40 Bäume  tragen, wird ein großes Erntefest veranstaltet, bei dem die ganze Schule anpackt, erklärt Jens Herrmann. Mit dem Ertrag der Bäume wird, in Kooperation mit der Fruchtsaftkelterei Weber, Apfelsaft gepresst und über die Schülergenossenschaft verkauft. Im Vorfeld wurde dafür eine Etikette mit dem Marken-Logo im Kunstkurs  der Jahrgangsstufe zehn  entworfen. Es ist sogar in Planung, dass der Saft ab November im Baumarkt Profi-Point Scherer in Engelskirchen erhältlich sein soll.

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Das Projekt wird von den Schülerinnen und Schülern gut angenommen. „Die   Arbeit  an der Streuobstwiese sind für alle freiwillig und es melden sich immer mehr, als man mitnehmen kann“, erzählt Birgit Dobberstein, Lehrerin der zehnten Klasse.  Zu der Relevanz des Projekts für den Unterricht fügt sie hinzu:  „Es ist wichtig, dass die Schüler das, was im Unterricht vermittelt wird, nicht nur aus dem Lehrbuch kennen, sondern es selbst in Natura erleben“.

Wer nun auf den Geschmack gekommen ist und selbst von dem Gebräu kosten möchte, ist herzlich zum  zehnjährigen Schuljubiläum eingeladen: Das wird  am Samstag, 24. September, gefeiert.

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