FußballHermann Krautilik aus Loope erzählt von seiner Leidenschaft für Bayer Leverkusen

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Hermann Krautilik im Fußballstadion in Dublin.

Ganz vorne verfolgte Hermann Krautilik das Europa-League-Finale der Leverkusener in Dublin.

Für Hermann Krautilik, Fan von Bayer Leverkusen, kann diese Woche zwischen Euphorie und Enttäuschung mit dem DFB-Pokal enden.

Hinter Hermann Krautilik liegt eine Woche der Gegensätze, zwischen   Euphorie und Enttäuschung sowie europäischem Spitzenfußball und Kicken auf dem heimischen Rasen. Begonnen hat die Woche mit der Meisterschale für Bayer Leverkusen und enden könnte sie mit dem DFB-Pokal in Berlin. Dazwischen war der 27-jährige Leverkusen-Fan in Dublin, wo seine Mannschaft das Europa-League-Finale gegen Atalanta Bergamo mit 0:3 verlor. Es war die erste Niederlage für das Team von Trainer Xavi   Alonso nach 51 ungeschlagenen Partien.

Mit zwei Jahren war Hermann Krautilik aus Loope schon im Stadion

„Als   kurz vor Schluss klar war, dass auch in der 97. Minute nichts mehr passieren würde, haben wir schon wieder darüber gesungen, dass wir ungeschlagen deutscher Meister geworden sind“, beschreibt Hermann Krautilik die Nacht von Dublin. Damit meint er, dass Leverkusen viele der 51 Partien erst spät in der Nachspielzeit entschieden hat. Um 4 Uhr landete er wieder in Köln, um am Donnerstag gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen der Fußballabteilung des ASC Loope alles fürs Jux-Turnier am Samstag vorzubereiten. Auch hier gibt es mit 20 Teams, darunter fünf Frauenmannschaften, einen Rekord zu verzeichnen.

Während sich Hermann Krautlik, stellvertretender Abteilungsleiter der Looper Fußballer, am Freitagmittag auf den Weg nach Berlin gemacht hat, wo er am Samstag das Spiel ab 20 Uhr live im Olympiastadion verfolgt, gibt es   in Loope Public Viewing.

Hermann Krautilik im Porträt am Fußballplatz in Loope.

Am Tag danach stand Hermann Krautilik am Platz in Loope.

Mit zwei Jahren ist Hermann Krautilik das erste Mal ins Stadion nach Leverkusen gefahren. Gemeinsam mit Mutter Erika. Deren Bruder Ingo Haselbach spielte damals bei Bayer Leverkusen II und sorgte für die ersten Eintrittskarten. Mit 15 Jahren wechselte Hermann Krautilik in den Fanblock, dem er auch heute noch angehört.

Bayer Leverkusen ist für Hermann Krautilik 200 Prozent Tradition

Bayer Leverkusen ist für ihn 200 Prozent Tradition. Ein lokaler Arbeitgeber unterstütze ja nicht nur den Fußball, sagt er und spricht auch von der Verbundenheit zur Stadt. Zudem spiele Leverkusen seit 1979 ununterbrochen in der Bundesliga, alleine Bayern München und Borussia Dortmund sind länger dabei. Nur mit der Meisterschaft wollte es bisher nicht klappen.

So ist der Titel für Leverkusen für Hermann Krautilik das Größte. „Man wünscht sich das ja immer“, sagt der 27-Jährige, dass er in der Tippgemeinschaft des ASC Bayer als Herbstmeister genannt hat. „Ich habe schon gedacht, mit dem Kader geht ein bisschen mehr.“ Es ging ganz viel und mit dem Sieg seiner Elf gegen Werder Bremen war der Master-Student der Betriebswirtschaftslehre am Ziel seiner Träume. Nach 25 Jahren Fan-Sein.

Nachdem er eine Saison alle 34 Heim- und Auswärtsspiele der Leverkusener besucht hat, teilt er sich seine Zeit heute mit dem ASC Loope, mit dem er in der Kreisliga C antritt. Dort, wie auf der Tribüne der Bayarena schätzt der 27-Jährige die Gemeinschaft.   „Es ist die Zusammenarbeit hier in Loope auf und neben dem Platz,   wo wir auch für die Kinder was schaffen“, erklärt er.

 Mit Leverkusen war er bei den Europapokalspielen in Baku gegen Qarabag Agdam und London gegen West Ham United. Dass er auch nach Dublin fliegen würde, war für ihn klar. Er bewarb sich als Dauerkarteninhaber und Vereinsmitglied für den Charterflieger in die irische Hauptstadt. Mit acht weiteren „Jungs“, die nicht nur aus der Region kommen, flog er nach Dublin und nahm seinen Platz im Rugby- und Fußballstadion direkt am Spielfeld ein.   Bis auf einige wenige andere Zuschauer seien fast nur Leverkusener und Italiener im Stadion gewesen, beschreibt er die Stimmung. Er selbst habe eine Vorfreude gemischt mit viel Aufregung gespürt bei dem einmaligen Erlebnis.

Auf 50:50 habe er die Chancen für beide Teams geschätzt, denn immerhin habe Bergamo Liverpool aus dem Wettbewerb gekickt. Die 0:3-Niederlage für Leverkusen bezeichnete er am Ende auch als verdient. Was Druck und Pressing angegangen sei, sei Bergamo deutlich überlegen gewesen und dazu noch brutal schnell, wie er von seinem Platz aus deutlich verfolgen konnte.

Nach dem Abpfiff ging es zurück zum Flugplatz und nach Köln. Nach Berlin fährt Hermann Krautilik mit dem Auto und nimmt dabei einige Fankollegen mit.   Das DFB-Pokalfinale 2009 von Bayer Leverkusen gegen Werder Bremen hat er gemeinsam mit Mutter Erika live erlebt, die auch diesmal wieder vor Ort sein wird. Damals verlor Leverkusen mit 0:1. Diesmal wird es gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern aber nicht so sein, ist sich Hermann Krautilik trotz aller Phrasen um die eigenen Gesetze des Pokals, sicher. 4:0 tippt er für seinen Verein.

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