GeflüchteteWarum Engelskirchen auf Containerlösungen verzichtet

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Ein großes Haus mit verschlossenen Fenstern und heruntergelassenen Rollläden steht an einer Straße, auf der Fassade ist der Schriftzug „Hotel“ zu lesen.

Im früheren Hotel Haus Sonnenberg in Ründeroth sollen vor allem Familien unterkommen.

Seit Januar werden der Gemeinde Engelskirchen wieder Geflüchtete zugewiesen, wir zeigen, wo die Menschen untergebracht werden sollen.

Die Zeit des Aufnahmestopps ist vorbei, seit Anfang dieses Jahres werden Engelskirchen wieder Geflüchtete zugewiesen, die in der Gemeinde untergebracht werden müssen. Und nach dem Moratorium, das die Gemeinde Ende vergangenen Jahres bei der Bezirksregierung Arnsberg erwirkt hatte, sind bereits wieder 27 Geflüchtete ins Aggertal gekommen.

So viele Geflüchtete leben in Engelskirchen

Aktuell leben damit 439 Geflüchtete in Engelskirchen. Der Großteil, nämlich 215 Menschen, ist weiterhin dezentral in Privatwohnungen untergebracht. 154 leben in weiteren angemieteten Wohnungen und dem früheren Landschulheim der Lichtbrücke. 70 in gemeindeeigenen Wohnungen.

Wo sollen Unterkünfte für Geflüchtete entstehen?

Jetzt müssen weitere Plätze geschaffen werden. Wo das geschehen soll und welche Pläne vom Tisch sind, darüber informierte die Verwaltung am Mittwochabend den Gemeinderat.

Haus Sonnenberg in Ründeroth

Ab dem 1. April werden in dem früheren Hotel Haus Sonnenberg in Engelskirchen-Ründeroth Geflüchtete untergebracht, das berichtete die Verwaltung im Rat. Die Gemeinde hat das frühere Hotel angemietet und will dort Platz für rund 30 Menschen schaffen.

Kapazität wäre in dem früheren Hotel- und Pensionsbetrieb für bis zu 41 Menschen. In Haus Sonnenberg sollen vorrangig Familien mit Kindern untergebracht werden. „Nur, wenn es sich gar nicht vermeiden lässt auch Einzelpersonen“, berichtete Beigeordneter Norbert Hamm.

Die Unterkunft solle auf jeden Fall einen festen Betreuer haben. „Als Ansprechpartner für die Bewohner, aber auch die Nachbarn“, so Hamm. Die Betreuungsperson werde als geringfügig Beschäftigter bei der Gemeinde angestellt.

Umbau des Landschulheims in Loope

Auch das frühere Landschulheim der Lichtbrücke an der Bliesenbacher Straße in Loope wird zur Aufnahme Geflüchteter verwendet, bislang hatte die Gemeinde das Haus gemietet.

Aktuell gibt es für den Betrieb als Unterkunft eine Duldung. Inzwischen wurde die Immobilie aber von der Gemeinde gekauft und soll umgebaut werden. Ziel ist es, die Kapazität von derzeit 29 Plätzen weiter zu erhöhen, berichtet Norbert Hamm.

Keine Geflüchteten in dem Hotel in Bickenbach

Endgültig vom Tisch sind die Pläne, das inzwischen geschlossene Hotel Engelskirchen in Bickenbach für die Unterbringung Geflüchteter zu kaufen oder zu mieten. Die Gemeinde sei sich mit dem Eigentümer nicht einig geworden.

Mit dem Umbau im und am Landschulheim und dem Hotel Haus Sonnenberg in Ründeroth sieht sich die Gemeinde gut gerüstet. „Das Entscheidende ist, dass wir damit ausreichend Kapazitäten für die kommenden Jahre haben“, so Hamm nach der Sitzung.

In einem Gespräch im Vorfeld der Ratssitzung hatte Bürgermeister Gero Karthaus noch einmal den Willen der Gemeinde bekräftigt, auf eine Container-Unterbringung für Geflüchtete nur im Notfall zurückzugreifen. Die dezentrale Unterbringung sei eine Erfolgsgeschichte, nicht zuletzt durch die Arbeit der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe gelobt. Parallel läuft nun die Suche nach Personal.

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