Sommerwettbewerb OberbergGabi Foerster gestaltet ihre Lieblingslektüre persönlich

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„5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“: Das Buch gab Gabi Foerster die Kraft, Veränderungen in ihrem Leben anzustoßen.

„5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“: Das Buch gab Gabi Foerster die Kraft, Veränderungen in ihrem Leben anzustoßen.

Stiefelhagen – In diesem Sommerwettbewerb stellen wir gemeinsam mit der Volksbank Oberberg 20 Menschen und ihre Lieblingsbücher vor. In dieser Folge geht es um literarische Erinnerungsstücke.In diesem Sommerwettbewerb stellen wir gemeinsam mit der Volksbank Oberberg 20 Menschen und ihre Lieblingsbücher vor. In dieser Folge geht es um literarische Erinnerungsstücke.

Ihre Bücher sind kleine Kunstwerke – Gabi Foerster liest nicht nur leidenschaftlich gerne, sondern macht aus ihrer Lektüre auch ganz persönliche Erinnerungsstücke. „Ich notiere mir Gedanken zum Inhalt, zeichne in das Buch, presse zwischen den Seiten Blumen aus dem Urlaub und lasse immer einen Stift im Buch klemmen“, sagt die Engelskirchenerin lachend. Denn Bücher gehören für die gelernte Erzieherin nicht ins Regal, sondern zum prallen, bunten Leben dazu, werden gestaltet, verliehen, immer wieder gelesen und zeigen oft auch besondere Wirkung.

Lieblingsbuch hat Leben umgekrempelt

So wie ihr Lieblingsbuch, mit dem sie am Sommerwettbewerb teilnimmt. Denn das hat ihr Leben radikal umgekrempelt. Im Buch geht es um die Dinge, die Sterbende am meisten bereuen. Als Gabi Foerster das Buch zum ersten Mal in Händen hielt, fiel es der 56-Jährigen sehr schwer, es zu öffnen – das Thema ist ja auch nicht gerade locker-leichte Urlaubslektüre. 2015 kaufte sie es, erst im Herbst 2016 wurden die ersten Seiten umgeblättert.

Und seither hat der Band von Bronnie Ware sie nicht mehr losgelassen. Es gab ihr die Kraft, Veränderungen anzustoßen. Sie hat die Stunden im Job zu reduzieren – das Gespräch mit der Chefin war durchaus mit Herzklopfen verbunden, wie sie zugibt. Das Buch ließ auch Tränen fließen. „Letztlich allerdings machte es mich glücklich, denn die Endlichkeit des Lebens war mir immer bewusst, aber nicht in dieser klaren Deutlichkeit. Ich wusste nach dem Lesen, was ich anders mache.“

Mehr Zeit für die Familie

Seitdem das Buch zu ihrem Leben gehört, gibt es mehr Zeit für die Familie, für Besuche bei den Enkeln, für Dinge, die die Engelskirchenerin glücklich machen. Es wird nichts mehr auf die lange Bank geschoben, der Alltag zwar nicht ausgeblendet, aber die Glücksmomente summieren sich leichter.

Gelesen hat Gabi Foerster schon immer gerne und so fasst sie ihre Leidenschaft in drei Worten zusammen: „Bücher sind mega!“ Märchenbücher gab’s zu Weihnachten, schon gleich nach den Feiertagen kannte der junge Bücherfan alle Geschichten. Als Kind lag sie schmökernd unter dem Tisch oder hockte im Türrahmen. Diese Zeiten sind vorbei – in ihrem Haus in Stiefelhagen gibt es gemütliche Ecken umgeben von Bücherregalen zum genüsslichen Lesen, denn Gabi Foerster ist überzeugt, dass zur Lektüre auch das Ambiente einladend sein sollte.

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Meist liest sie mehrere Bücher gleichzeitig, rückt ihnen in der Regel mit einem Bleistift zu Leibe. Ein Erbe ihres belesenen Vaters Erwin Piotrowski, der sich als Schreinermeister mit dem Handwerkerbleistift Notizen auf Holzbrettern machte, wie sie sich lächelnd erinnert. Flugreisen in den Urlaub beginnen im Hause Foerster übrigens immer mit dem Besuch der Flughafenbuchhandlung. Lebensgefährte Thomas kennt das schon und wartet geduldig.

Das Buch, dass dann mitreisen darf, erhält schon während des Fluges die ersten Notizen. So werden aus bedruckten Seiten ganz individuelle Lebensbegleiter und -ratgeber, die die Engelskirchenerin immer wieder gerne aufschlägt. Und zum Schluss des Gesprächs sagt sie: „An all die Bücher zu denken, die mir noch zu lesen bleiben, macht mich glücklich.“

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