PrinzenproklamationIn Engelskirchen regiert Prinz Hans Peter I. zum Zweiten

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Das Engelskirchener Dreigestirn Jungfrau Mirjam, Prinz Hans Peter I. und Bauer Holger.

Guten Grund, freudig Luftsprünge zu machen, hat das Engelskirchener Dreigestirn Jungfrau Mirjam (v.l.), Prinz Hans Peter und Bauer Holger.

Auch bei der KG Närrische Oberberger in Engelskirchen stehen die Zeichen auf Endspurt: Das neue Dreigestirn dreht richtig auf.

Einen fulminanten Abend mit der KG „Närrische Oberberger“ erlebten die Engelskirchener am Samstag bei der Proklamation ihres neuen Dreigestirns Prinz Hans Peter I. (Valdor), Bauer Holger (Kirschnick) und Jungfrau Ulrich „Mirjam“ Ueberberg. Der volle Name des Prinzen lautet allerdings Hans Peter I. (zum Zweiten!), da er in der vorletzten Session schon einmal als Prinz gemeinsam mit seiner Frau Anja als Prinzessin die Narren angeführt hat, doch wegen der Pandemie nur eine „abgespeckte“ Regentschaft feiern konnte – mit einem einzigen Saalauftritt im Januar vorigen Jahres bei der Verabschiedung seines Schmölzchens.

Da Bürgermeister Dr. Gero Karthaus derweil als Kreuzfahrer die Karibik unsicher macht, übernahmen seine beiden Stellvertreterinnen die Proklamation. Launig schilderte Dawn Stiefelhagen den Lebensweg des Prinzen, der von klein auf im Karneval verwurzelt ist und auf einem Shetlandpony im „Zooch“ mit ritt.

Elferrat soll für Brötchen sorgen

Angesichts seiner zweiten Amtszeit vermutete sie, dass sie nicht die einzige sei, die Marius Müller-Westernhagen im Hintergrund singen hört: „Ich bin wieder hier, in meinem Revier“. Stiefelhagen schilderte, dass Bauer Holger mit seinen 51 Jahren bereits 49 davon in Ründeroth und Engelskirchen im Karneval aktiv sei. In seiner Freizeit versuche er sich im Wintersport: „Als Skifahrer ist er vielleicht nicht der Beste, aber mit Sicherheit der Lustigste – eben ein echter Jeck.“

Kathrin Amelung verriet, dass Jungfrau Mirjam noch zu haben sei. Er habe eine erfolgreiche Laufbahn als Dachdecker hingelegt und das führe immer wieder zu besonderen Situationen: „Wer kann schon von sich behaupten, dass ihm eine Jungfrau aufs Dach gestiegen ist?“

Nach der Übergabe von Zepter, Dreschflegel und Spiegel bedankten sich die Tollitäten bei den Damen mit einem Prinzenorden und verlasen einige Paragraphen ihrer Regentschaft. Danach soll die Schmölzchenkasse von 2013 endlich einmal „auf den Kopp gehauen“ werden, der Elferrat an Weiberfastnacht für ausreichend Brötchen sorgen und der Löschzug Engelskirchen den Prinzenwagen beladen und später saubermachen.

Wer kann schon von sich behaupten, dass ihm eine Jungfrau aufs Dach gestiegen ist?
Stellvertretende Bürgermeisterin Kathrin Amelung über Jungfrau Mirjams Hauptberuf

In schwarz-weiß-gepunkteten Petticoats begeisterte das Team vom Mütterkaffee dann mit einer musikalischen Reise in den Rock der 50er Jahre, begleitet von einer Band aus den eigenen Reihen. Das KG-eigene Tanzkorps Rot-Weiß präsentierte sich bei „Paraplü“ zunächst mit roten Regenschirmen, bevor die Mariechen durch die Luft flogen. Der Kölner Büttenredner Jörg Paul Weber alias „JP Weber“ trat mit einer Flitsch (Mandoline) auf die Bühne; er erklärte, dass ihm diese das kölsche Original Hans Süper geschenkt habe.

Die seidigsten Lippen im ganzen Ort

Weber bekannte, das Gendern falle ihm schwer. Auf Kölsch heiße es „Ming Fründin“ und „Minge Fründ“, im Hochdeutschen „Meine Freundin“ und „Mein Freund“: „Das ist ja genau verkehrt rum.“ Überrascht bis irritiert reagierte er auf das Gelächter in der Halle, als er den „Labello-Song“ ankündigte.

Zur Auflösung trat Ehrenvorsitzender Armin Gries an die Bühne und erklärte, dass das sein Spitzname sei, weil er die seidigsten Lippen in ganz Engelskirchen habe. Webers Kommentar „Ich hoffe, dass Du die im Gesicht meinst“ sorgte für eine weitere Lachsalve. Darauf Weber: „Mist, jetzt muss ich meine Gage mit dir teilen.“ Ein Auftritt der Schlossgarde mit Musikzug und der Band „Stadtrand“ rundeten das Programm ab.

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