Advent, Advent: Das Engelskirchener Engelmuseum stellt zum zehnten Geburtstag ausgewählte Krippen der Sammlung Hergesell aus. Und der Innenminister besucht das Christkind.
EngelmuseumSammler zeigen in Engelskirchen ihre schönsten Krippen

Zum runden Geburtstag gönnt sich das Museum eine Sonderausstellung.
Copyright: Engel-Museum
Im Engelmuseum gab es doppelten Grund zu feiern. Nicht nur, dass sich die Gründung des Engelvereins zum 15. Mal jährt, auch das Engelmuseum hat seinen ersten runden, nämlich zehnten Geburtstag. Die Veranstaltungsreihe zu diesem Anlass mündete nun in eine Feierstunde, in deren Rahmen die Sonderausstellung der Hergesell-Krippen eröffnet wurde.
Im Beisein zahlreicher geladener Gäste, darunter die Gründungsmitglieder Hans-Jürgen Ott, Jochen Albers und Ursula Gelbert-Knorr, ließ der Vereinsvorsitzende Ralf Rother die Anfangsjahre passieren.

Echte Engel gehören dazu: Vorsitzender Ralf Rother (2.v.l.) und das Museumsteam.
Copyright: Dennis Börsch
Alles begann 2005, als Hans-Jürgen Ott als Religionslehrer an der Hauptschule Ründeroth mit einer Gruppe freiwilliger Schüler einen fast vier Meter großen Leuchtengel für die Gemeinde Engelskirchen entwarf. Das Motiv wurde zum Selbstläufer, eine Produktion um das Wesen mit Flügeln herum wurde gestartet.
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Derweil fanden allerlei Engel-Exponate ihren Weg nach Engelskirchen. Spätestens als der 2010 gegründete Engelverein die mehrere tausend Stück umfassende private Sammlung von Johann Fischer übernahm, platzte man aus allen Nähten. Ein geeigneter Raum musste her, vonseiten des Vereins wurde als nächstes Projekt ein Museum angestrebt, welches schließlich in der Alten Schlosserei des Engels-Fabrik-Komplexes eine Heimat fand.
Die Ausstellung der Hergesell-Krippen trägt noch die Handschrift von Beate Gatzsch.
Von der Gemeinde günstig zur Miete zur Verfügung gestellt, musste der Verein aber für die Sanierung tief in die Tasche greifen. 45.000 Euro galt es damals zu investieren, bevor das Museum im November 2015 erstmals seine Türen öffnete.
In den kommenden Jahren sollte nicht nur der Bestand an Engeln wachsen, auch das Museum selbst wurde dank finanzieller Unterstützung durch staatliche Förderer, Stiftungen und private Spender räumlich erweitert. Heute dient das Haus auch als Ort kultureller Veranstaltungen und kann für standesamtliche Trauungen genutzt werden. Dieses Angebot soll ausgebaut werden, kündigte Rother an. Aber auch der Erwerb besonderer Exponate stehe weiterhin im Fokus.
Museum macht Engelskirchen bekannt
Bürgermeister Lukas Miebach betonte in seinem Grußwort, dass Museum und Verein eine Bereicherung für die Gemeinde seien, weil sie wie die nahe Christkindpostfiliale den Bekanntheitsgrad Engelskirchens bis über die Landesgrenzen hinaus vergrößern.
Bei der Eröffnung der Sonderausstellung erinnerte Vorstandsmitglied Lukas Schlichtebrede an die in diesem Jahr verstorbene Museumskuratorin Beate Gatzsch. „Die Ausstellung der Hergesell-Krippen trägt noch ihre Handschrift.“ Gatzsch fehle dem Team sehr.
In mehr als 40 Jahren trugen die Eheleute Udo und Sieglinde Hergesell aus Neunkirchen-Seelscheid rund 2000 Krippen und Weihnachtsdarstellungen aus 75 Ländern zusammen, meist, ohne die Länder selbst bereist zu haben. In rund 200 Ausstellungen im In- und Ausland zeigten sie diese Werke und sammelten Spenden für die SOS-Kinderdörfer. Die Sammlung haben sie inzwischen aus Altersgründen an das Bistum Regensburg übergeben. Im Engelsmuseum sind Lieblingsstücke zu sehen, die das Ehepaar Hergesell behalten hat.
Die Ausstellung im Engelmuseum, Engelsplatz 7, ist bis zum 1. Februar zu sehen, dienstags und mittwochs, 10 bis 13 Uhr, donnerstags, 14 bis 17 Uhr, sowie sonntags, 11 bis 17 Uhr.
Innenminister gibt in Engelskirchen Wunschzettel ab
Diese wichtige Mission übernahm NRW-Innenminister Herbert Reul lieber höchstpersönlich. Am Montagabend hat er sich von der Landeshauptstadt Düsseldorf aus auf den Weg ins beschauliche Engelskirchen gemacht. Und er hatte eine Menge Briefe im Gepäck, allesamt Wunschzettel für das Christkind. Ein paar Listen müssen noch nachgeliefert werden, sagte der Minister: „Eigentlich sollten es 150 Briefe von den Kindern meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Innenministerium sein – aber es sind nicht alle fertig geworden.“

Herbert Reul übergab Briefe der Kinder seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Innenministerium an das Christkind.
Copyright: Wolfgang Weitzdörfer
Im Alten Baumwolllager in Engelskirchen, wo das Christkind-Postamt untergebracht ist, sind in mehreren Schichten 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Post im Dauereinsatz, und das schon seit einigen Wochen. Dies beeindruckte den Innenminister. Und Reul war gleich noch mehr beeindruckt, als er vom Umfang des Posteingangs erfuhr: „Schon jetzt, am 1. Dezember, haben wir über 30.000 Briefe aus 53 Ländern erhalten“, sagte Britta Töllner von der Deutschen Post. Zu erwarten seien wie in Vorjahren rund 150.000 Briefe.
Töllner versprach: „Wir beantworten jeden Brief, der bis zum 18. Dezember abgeschickt wird. Dann kommt die Antwort des Christkindes noch bis Weihnachten an.“ Der einstige EU-Parlamentarier Reul war sehr angetan, dass das Christkind in 14 Sprachen antwortet. Auch in Chinesisch, Japanisch und Taiwanesisch. Und wenn erforderlich, in Blindenschrift.

