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Hausarztzentrum„Akut drohende Gefahr in Derschlag erkannt“

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MVZ Der Arzt, Außenansicht

Wie genau der weitere Betrieb des MVZ in Derschlag funktionieren kann, ist noch in der Abstimmung.

Oberbergs Hausärzteverband reagiert auf die Entwicklung im Medizinischen Versorgungszentrum in Derschlag

 Nachdem die Kassenärztliche Vereinigung in der Vorwoche die finanzielle Schieflage des Medizinischen Versorgungszentrums und damit die vorangegangene Berichterstattung dieser Zeitung bestätigt hat, meldet sich der Hausärzteverband zu Wort. Dessen Vorstand, Dr. Ralph Krolewski und Dr. Thomas Aßmann, sagt: „Die akut drohende Gefahr bei wirtschaftlicher Handlungsunfähigkeit und fehlenden personellen Ressourcen am Standort Derschlag wäre ein Wegfall der hausärztlichen Versorgung für mindestens 3800 Patienten und Patientinnen, darunter Schwer- und chronisch Kranke.“

Die im Radius von fünf Kilometern entfernten Praxen wären laut Hausärzteverband bei einer Übernahme der Patienten mit einem Anstieg von ca. 40 Prozent der Behandlungszahlen konfrontiert worden, wobei sie schon jetzt an der Belastungsgrenze seien. Diese zunächst von der KVNO favorisierte Lösung sei vom Hausärzteverband erfolgreich widerlegt worden. Inzwischen würden alle Akteure die Bedeutung des Standorts in Derschlag für die hausärztliche Versorgung erkennen. Weiter schreiben Krolewski und Aßmann, dass der Betreiber des MVZ in Derschlag „Entscheidungen zur Weiterführung unter Insolvenzbedingungen und Sanierung, Aufgabe oder Veräußerung treffen“ müsse. Zu Details wurde Stillschweigen vereinbart.

Krisen in solchen Strukturen wie in Derschlag, hinter denen investorgelenkte Gruppen in einem Geflecht von Kapitalgesellschaften steckten, die dann bei Insolvenz an größere anonymere Unternehmen verkauften, machten deutlich, dass es neben einem betriebswirtschaftlichen Scheideweg noch einen anderen und bedeutsamen gebe, schreibt der Hausärzteverband. Hausärztlich geführte Praxen und Versorgungszentren für die Patienten, die sich ihnen anvertrauten, oder profitorientierte Unternehmensgruppen, die eine Marktmacht anstrebten und ausgehend von Standorten, auf die freie Arztsitze konzentriert werden.

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