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Kommentar

Ehrenbürgerschaft
„Das ist mehr als ein Upgrade“ - Kommentar zu Ehrungen in Gummersbach

Ein Kommentar von
1 min

Bürgermeister Martin Siebert (3.v.li.) wurde 1967 zum Ehrenbürger ernannt. Danach gab es in Gummersbach keine weitere Würdigung dieser Art mehr.

Der Abschied von Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein wäre die Chance gewesen, nach fast 60 Jahren erstmals wieder die Ehrenbürgerschaft zu verleihen. Dazu ein Kommentar von Andreas Arnold.

Die Ehrung von verdienten Menschen aus Sport, Politik und Gesellschaft war in Gummersbach in den letzten fast 60 Jahren nicht damit verbunden, dass jemand das Format eines Ehrenbürgers gehabt hätte. Zumindest scheint es so. Nach Bürgermeister Martin Siebert (1967) wäre nun Frank Helmensteins Abschied die Gelegenheit gewesen, ihm diese Würdigung zuteil werden zu lassen.

Im Fall von Sportlern ist das Vorgehen durchaus üblich

Stattdessen wird die neue Bibliothek nun mit aller Wahrscheinlichkeit seinen Namen tragen. Und das bereits zu Lebzeiten. Im Fall von Sportlern wie Heiner Brand mag das ja noch üblich sein, doch bei Politikern sieht die Welt schon anders aus. Das hat schon was von Personenkult – während CDU-Fraktionschef Jörg Jansen lediglich von einem „Upgrade“ zum Ehrenring spricht.

Tatsächlich aber geht die Benennung eines öffentlichen Gebäudes wie der neuen Bücherei weit über die Verleihung der Ehrenbürgerrechte hinaus. Diese erlöschen nämlich mit dem Tode des Geehrten, während der Name der neuen Bibliothek für die kommenden Jahrzehnte in Stein gemeißelt ist. Ob diejenigen, die sich gegen die Ernennung Helmensteins zum Ehrenbürger ausgesprochen haben, das auf dem Plan hatten, kann bezweifelt werden. Am Ende lassen Sie ihm mehr Ehre zukommen, als das vielleicht gewollt gewesen ist.