Forschung in OberbergSeit Mai ist das zdi-Schülerlabor Invest-Mint wieder geöffnet

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In dieser Woche waren Wiehler Gymnasiasten im Schülerlabor, um den Alltag eines kunststoffverarbeitenden Unternehmens zu simulieren.

In dieser Woche waren Wiehler Gymnasiasten im Schülerlabor, um den Alltag eines kunststoffverarbeitenden Unternehmens zu simulieren.

Dieringhausen – Vor zwei Jahren war das zdi-Schülerlabor Invest-Mint Oberberg in den Räumen des Berufskollegs Dieringhausen ausgebucht. Dann kamen die Pandemie, die damit verbundene Zwangspause und ein sehr tiefer Seufzer im Team. Laborleiter Mirco Rödder: „An eine freie, kreative Tätigkeit im Labor war aufgrund der Kontaktbeschränkungen und der strengen Hygienekonzepte überhaupt nicht mehr zu denken. Also haben wir es geschlossen.“

Für die Schülerinnen und Schüler ab den neunten Klassen in Oberberg hieß das: kein Schnuppern in den Produktionsalltag, kein eigenverantwortliches Arbeiten, kein Handeln im Team, kein Marketing erarbeiten, keine Finanzen prüfen, keine Produktion von Bechern aus Kunststoff.

Pandemie-Zwangspause ist vorbei

Nun aber geht das alles wieder, wie Dr. Beate Eulenhöfer-Mann, Schulleiterin des Berufskollegs Dieringhausen, sagt: „Seit Anfang Mai ist das Labor, übrigens für die Schulen ein kostenfreies Angebot, wieder geöffnet.“ Und Rödder ergänzt: „Drei Stunden, nachdem wir das im Internet öffentlich gemacht hatten, gab es schon eine Auslastung von 70 Prozent.“

In dieser Woche waren Neuntklässler des Wiehler Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums mit Lehrerin Jil John zu Gast im Schülerlabor.

Den Firmenalltag simuliert

Sie simulierten den Alltag eines Unternehmens, das Kunststoffbecher und -besteck produziert und nannten ihr Produkt „Flower Power“. „Denn“, so Schülerin Annelie: „die Becher sind poppig bunt und sehr robust.“

Im Forschungsteam unternahm Mika (15) Kerbschlagbiegeversuche mit dem Kunststoff und berichtete: „Die Teamarbeit hat super geklappt. Dass wir so eigenständig arbeiten können, gefällt mir gut.“ Im Team „Finanzen“ brachte sich Lissa ein, die erzählte, dass der Stress ihr gar nicht viel ausgemacht habe: „Ich mag es, wenn ich gefordert werde. Daten recherchieren und Kalkulationen aufzustellen – das macht echt Spaß.“

Neben der Forschung auch Marketing und Finanzen

Zusätzlich zu Forschung, Marketing und Finanzen gibt es natürlich auch die Produktion, in der sorgfältig Kunststoffgranulat gemischt wurde, nachdem die Schüler die Mischungsverhältnisse ausgerechnet hatten. Stolz ist Beate Eulenhöfer-Mann auf die Möglichkeit, Kunststoffreste neu zu Granulat zu vermahlen, um sie wiederzuverwerten.

90 Becher pro Stunde können in der Produktion im Spritzgussverfahren produziert werden. 20 000 Becher wurden in den elf Jahren des Bestehens des Labors hergestellt, rund 6000 Schülerinnen und Schüler aller weiterführenden Schulformen kamen ins Labor. Freie Termine gibt es noch und Infos dazu im Internet.

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Anke Koester vom Bildungsbüro des Kreises sieht in diesem Angebot ein gutes Mittel gegen den Fachkräftemangel: „37 Prozent aller Beschäftigten in Oberberg sind im Mint-Bereich tätig. Wir sind ein technikorientierter Wirtschaftsstandort. Damit das so bleibt, müssen wir etwas tun.“

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