Gegen den LeerstandStadt Gummersbach legt Programme zur Stärkung der Innenstadt vor

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Gummersbacher Innenstadt 030321

Die Gummersbacher Innenstadt von oben.

Gummersbach – Drei neu aufgelegte Programme sollen zur Aufwertung der Gummersbacher Innenstadt beitragen. Dabei geht es nicht nur um gestalterische Aspekte sondern auch um den Dauerbrenner Leerstandsmanagement in den Immobilien des Einzelhandels. Was die Stadt und was die Eigentümer tun können, wurde im Rahmen einer Pressekonferenz erläutert.

Wie berichtet, hat das Land NRW bereits 2020 ein Sofortprogramm zur Stärkung der Innenstädte und Zentren in Nordrhein-Westfalen gestartet. Von den bereitgestellten 70 Millionen kann die Kreisstadt in einem ersten Aufschlag über 200.000 Euro verfügen. Von dem Programm partizipieren können Eigentümer einer Ladenfläche, die nicht größer als 300 Quadratmeter groß ist, wenn sie bereit sind, dieses Ladenlokal für 70 Prozent der letzten Miete zu vermieten, wie der Technische Beigeordneter Jürgen Hefner erläuterte.

Leerstand wegen hoher Mietforderungen

Für diesen Preis würde die Stadt dann als Mieter auftreten und die Immobilie an einen Interessenten für 20 Prozent der Altmiete weitergeben. Heißt in der Praxis: 50 Prozent der Altmiete werden durch das Förderprogramm bestritten. Aktuell ist die Unterstützung auf zwei Jahre begrenzt.

Bürgermeister Frank Helmenstein bestätigte das Bild, dass Leerstand auf bisweilen zu hohe Mietforderungen zurückzuführen sei: „Das ist teilweise schon sportlich, wenn man sich den Zuschnitt der Immobilien anschaut.“ Wer Interesse hat, kann auf die Internetseite des City-Managements oder spricht City-Manager Uwe Gothow direkt ansprechen. Aktuell werden bereits drei Immobilien angeboten. Mit bis zu zehn kalkulieren Stadt und City-Management.

Deutlich höher ist indes der tatsächliche Leerstand. Wie viele Ladenlokale es aber tatsächlich sind, könne man nicht sagen, hieß es beim Pressegespräch. Von dem Programm nicht profitieren können die Eigentümer leerstehender Ladenflächen in den beiden großen Einkaufszentren Bergischer Hof und Forum.

Eigentümer soll Hälfte der Investitionskosten übernehmen

Ein weiterer großer Baustein zur Aufwertung der Innenstadt ist das Fassadenprogramm. Im Vordergrund stehen vor allem aus historischen Gründen wertvolle und sonstige stadtbildprägende Gebäude sowie die Begrünung und Gestaltung von privaten, öffentlich wirksamen Frei- und Gartenflächen, die sich in einem abgegrenzten Bereich der Innenstadt befinden. Im Fördertopf sind aktuell 400 000 Euro.

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Die Hälfte der Investitionskosten soll der Eigentümer übernehmen. Die andere Hälfte wird zu 80 Prozent aus dem Fördertopf bestritten, 20 Prozent kommen von der Stadt. Bei dem Programm geht es laut Hefner vor allem darum, das „wahrnehmbare Erscheinungsbild zu verbessern“. Förderfähig sind Maßnahmen an Außenwänden wie die Renovierung und Restaurierung von Fassaden oder die künstlerische Gestaltung und Begrünung an Dächern oder an Frei- und Gartenflächen.

Im Rahmen des Verfügungsfonds als dritter Säule sollen insbesondere Anlieger der Innenstadt in ihrem Engagement finanziell unterstützt werden und dabei private Vereine, Initiativen und Organisationen dadurch in die Lage versetzt werden, Projekte zu initiieren und Verantwortung zu übernehmen. 

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