Auf 15 Quadratmetern haben Kinder in Gummersbach-Derschlag eine ganze Stadt aus Lego gebaut. Und in der fuhr sogar Oberbergs Regionalbahn.
BaumeisterIm Derschlager Gemeindezentrum bauten 50 Kinder eine Lego-Stadt

Der zehnjährige Louis Hardt hat in die Lego-Stadt das Traumhaus seines Großvaters gebaut.
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„Was die Kinder hier im Kleinen gemacht haben, funktioniert im Großen ganz genauso“, sagte Gummersbachs stellvertretender Bürgermeister Jürgen Marquardt am Sonntag bei der Stadteröffnung der dritten Lego-Tage im Zentrum der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde in Gummersbach-Derschlag. Es sei wichtig, dass sich jeder engagiere, denn der Aufbau einer Stadt ginge nur gemeinsam. „Jedenfalls hat das hier besser geklappt als in Berlin“, ergänzte er mit einem Schmunzeln.
Es gab mehr Anmeldungen als Plätze
Gemeindeleiter Matthias Hornischer schilderte, dass 50 Kinder an der Miniatur-Stadt auf einer Grundfläche von rund 15 Quadratmetern von Freitagnachmittag bis Samstagabend gebaut hätten, damit sie nach dem Gottesdienst am Sonntagvormittag vorgestellt werden könne. Er bedauerte, dass nicht alle Anmeldungen berücksichtigt werden konnten, da die Teilnehmerzahl begrenzt war.
Marquardt freundete sich gleich mit seinem neuen Amtskollegen Karl Steuck an. Der Neunjährige war von den Kindern als Bürgermeister gewählt worden, um die neue Stadt zu präsentieren. Der junge Marienhagener schilderte, dass der „Y-Tower“ mit entsprechendem Grundriss und die Kirche mit ihren hohen Rundbögen am schwierigsten zu bauen gewesen sei. So habe es dafür keine Anleitung, nur eine Fotodokumentation gegeben. Auf ähnliche Weise seien auch das Hotel und der ADAC-Tower entstanden, die von der Regionalbahn 25 umrundet werden.
Wenn ich dort bin, trinken wir Kaffee und Kakao, zelten und erleben gemeinsam viele tolle Sachen.
Neben einem BVB-Stadion, einem eineinhalb Meter hohen Manhatten-Tower, Krankenhaus, Flughafen und Schwimmbad gab es auch die Abteilung „Traumhäuser“. Der zehnjährige Louis Hardt beschrieb, das er das Haus seines Großvaters gebaut habe: „Wenn ich dort bin, trinken wir Kaffee und Kakao, zelten und erleben gemeinsam viele tolle Sachen.“
Beeindruckend war die Kreativität der Kinder bei der Ausgestaltung der Details. So gab es einen Friedhof vor der Kirche, auf dem kleine Blumensträuße vor den Grabsteinen platziert waren, einen Unfall auf der Umgehungsstraße, einen Löschangriff der Feuerwehr von einer Drehleiter aus – und sogar einen Streit, bei dem ein Mann seinen Kontrahenten im Vorgarten in den Allerwertesten tritt.
Der Theologie-Student Silas Greiner vom Forum Wiedenest, das das Material zur Verfügung gestellt hatte, erklärte, dass in den sortierten Kisten mindestens 100.000 Bausteine lagern und lächelte: „Genau hat die noch niemand gezählt.“ Er schätzt, dass davon in Derschlag rund 80 Prozent genutzt worden sind. Bedauerlich ist nur, dass die schöne Stadt schon am Sonntagnachmittag wieder abgebaut wurde, um ihre Reise durch ganz Deutschland fortzusetzen.