Das Forum XXelle blickt auf 20 Jahre Gleichstellungsarbeit in Gummersbach und Wiehl zurück und will den Geburtstag groß feiern.
Forum XXelleHaltung und Unterhaltung nicht nur für Frauen

Frühere und amtierende Gleichstellungsbeauftragte (v.l.): Martina Kalkum, Anke Vogt-Katzwinkel, Bettina Loidl, Nina Sommer und Verena Kahl.
Copyright: Siegbert Dierke
20 Jahre – und kein bisschen leise. Warum auch? Schließlich läuft die Veranstaltungsreihe Forum XXelle hervorragend. Die sechs Angebote pro Halbjahr sind meist schnell ausgebucht. Längst hat die Reihe treue Fans gefunden, zudem sind immer wieder Neueinsteigerinnen dazukommen. Und längst wurden auch die Männer mit speziell auf sie zugeschnittenen Angeboten dazugeholt. Auch diese sind praktisch immer voll besetzt.
Offensichtlich hat Forum XXelle, ein Format, das sich seit seiner Entstehung gesellschaftlichen, psychologischen, kulturellen und politischen Themen widmet, den Puls der Zeit immer gut getroffen. Organisiert wird die Reihe von den Gleichstellungsbeauftragten der Städte Gummersbach und Wiehl, Nina Sommer und Verena Kahl.
Wir wollten allen Gesellschaftsschichten die Möglichkeit geben teilzuhaben.
Im Gespräch blicken die Gründerinnen mit den Organisatorinnen von heute auf die Entwicklung zurück. So berichtet Bettina Loidl, ehemalige Gleichstellungsbeauftragte in Wiehl, von der Anfangsphase, als sie 2005 mit Susanne Voigt aus Gummersbach quasi fusionierte: „Wir hatten immer schon gut zusammengearbeitet. Als dann die Gelder für unsere Arbeit knapper wurden, war es der richtige Schritt, das Forum gemeinsam zu gestalten. Zumal wir uns so auch nicht gegenseitig die Besucherinnen wegnahmen.“
Durch die Kooperation war es möglich, hochkarätige Referentinnen zu gewinnen, ebenso bekannte Kabarettistinnen oder Musikerinnen. Themen waren Trennung, Scheidung, Wechseljahre, sexuelle Gewalt, Feminismus, Existenzgründung oder Berufsrückkehr für Frauen, außerdem der Einstieg in die Kommunalpolitik. Und mit Kabarett, Musik, Film sowie stets gut ausgebuchten Ausflügen kam und kommt bis heute auch das Vergnügen nicht zu kurz.
Freier Eintritt in Wiehl und Gummersbach
Beide Bürgermeister, damals Werner Becker-Blonigen in Wiehl und Frank Helmenstein in der Kreisstadt, hätten XXelle ebenso wie die örtlichen Kreditinstitute von Anfang an engagiert unterstützt, blickt Loidl zurück. Verena Kahl betont, dass es den Macherinnen immer ein Anliegen war, Veranstaltungen bei freiem Eintritt anzubieten. Sie sagt: „Wir wollen allen Gesellschaftsschichten die Möglichkeit geben, teilzuhaben.“ Zu hundert Prozent habe das nicht geklappt, bedauert Martina Kalkum, Kahls Vorgängerin. „Unter anderem jüngere Frauen fanden seltener den Weg zu uns“, blickt sie zurück.
Allerdings, so berichtet Nina Sommer, habe sich das verändert, seit die Social-Media-Kanäle stärker bespielt werden. Anke Vogt-Katzwinkel, Sommers Vorgängerin, erinnert außerdem an die Zeit der Corona-Pandemie. „Das war herausfordernd, doch wir haben online weitergemacht und durchgehalten.“
Von Männern belächelt wurden sie nie, versichern die Frauen. Im Gegenteil. So betont Nina Sommer, die Rückmeldungen bei den Männerveranstaltungen seien durchweg positiv. Tenor dabei: Warum haben wir eigentlich eine solche Veranstaltungsreihe nicht auch für uns? Viele Frauen besuchen das Forum regelmäßig. Sie kommen allein oder mit Freundinnen, immer findet ein entspannter Austausch statt. Bettina Loidl hat beobachtet, dass manche Alleinstehende die Abende nutzen, um nicht zu vereinsamen. „Es hat sich rumgesprochen, und das macht uns tatsächlich ein bisschen stolz“, schließt sie das Gespräch.
Am Freitag, 19. Dezember, wird das Jubiläum ab 19 Uhr in der Gummersbacher Halle 32, Steinmüllerallee 10 begangen. Unter dem Motto „20 Jahre Forum XXelle! 1000 gute Gründe zu feiern“ wollen die Macherinnen aus zwei Jahrzehnten mit ihren Gästen auf engagierte Gleichstellungsarbeit zurückblicken. Den musikalischen Rahmen steuert der Nachtexpress bei. Wie es Tradition ist, ist der Eintritt frei. Um eine Spende für den Verein Nina + Nico wird gebeten.

