Harter RückschlagVfL Gummersbach findet nicht ins Spitzenspiel

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Eine bittere Pleite musste Trainer Gudjon Valur Sigurdsson mit dem VfL in Ostwestfalen hinnehmen.

Lübbecke – Vergibt der VfL Gummersbach wie am Ende der vergangenen Saison erneut alle Chancen auf den Aufstieg in der Merkur Arena in Lübbecke? Vor einem Jahr war die Saison nach der 27:29-Niederlage dort abgebrochen worden und der VfL nach der Quotientenregelung nur Vierter geworden.  Mit einer auch in der  Höhe verdienten 27:35 (11:17)-Niederlage gegen den TuS N-Lübbecke vergaben die Gummersbacher nun die Chance, sich im Kampf um  den Aufstieg vom Konkurrenten abzusetzen. Im Gegenteil, die VfL-Handballer liegen  nun wieder einen Minuspunkt hinter Lübbecke, das ein Spiel mehr hat.

Wie schon gegen  Tabellenführer  HSV Hamburg fanden die Gummersbacher überhaupt keine Einstellung zum Spiel, spielten vor allem im Angriff ohne Tempo und fanden in der Abwehr nie zur Form der vergangenen Wochen. Dazu passte auch, dass beide Torhüter außer in der Anfangsphase kaum Paraden zeigten. Je länger die Partie dauert, desto mehr brach der VfL auseinander. So feierten nach dem Abpfiff die Lübbecker mit kölscher Musik, während die Gummersbacher leise in der Kabine verschwanden.

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Dabei hätte es ein echtes Spitzenspiel werden können angesichts der Leidenschaft, mit der die Mannschaften begannen. Es war aber auch zu merken, wie  viel für beide auf dem Spiel stand. Mit dem Druck kamen die Hausherren besser zurecht.

Schneider und Puhle bleiben nach Verletzungen im Spiel

Auf beiden Seiten agierten die Abwehrreihen aggressiv. Bereits nach anderthalb Minuten gab es eine Schrecksekunde, als Timm Schneider  im Angriff mit Yannick Dräger und   Dominik Ebner zusammenprallte und einen Kinnhaken kassierte. Nach einem markerschütternden Schrei blieb er benommen liegen, wurde fünf Minuten auf dem Platz behandelt, ehe er vom Feld geführt wurde.  Mitte der ersten Halbzeit kehrte er zurück. Ebner sah dafür die Rote Karte. Nachdem kurz darauf auch noch Torhüter Matthias Puhle nach einem Knietreffer vom Platz musste, knüpfte Diogo Valerio zunächst nahtlos an dessen gute Leistung an. 

Doch nach den Ereignissen schien beim  VfL die Luft raus zu sein. Bis zum 4:4 (9.) und 6:6 (15.) blieben die Gummersbacher dran. Dann setzten sich die Hausherren  aber Tor um Tor ab, auch weil die Gummersbacher bis zur Pause auf zwölf Fehlwürfe und einige technische Fehler kamen. VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson wechselte zwischen den Torhütern hin und her, doch es nutzte nichts.

Nach dem Wiederanpfiff kam noch einmal Hoffnung aus, weil der VfL nun wieder agiler wirkte. Erneut  wurden aber Chancen  vergeben, während die Lübbecker weiter zu leichten Toren  kamen, da die Zuordnung in der VfL-Abwehr nun überhaupt nicht mehr stimmte. Fünf Minuten vor Schluss führte Lübbecke mit 34:22, ehe der VfL in den letzten Minuten noch Ergebniskorrektur betrieb.

Sigurdsson übt Selbstkritik

„Bei uns ist heute nicht viel zusammengekommen“, sprach der VfL-Trainer von einer auch in der Höhe verdienten Niederlage. Er tue sich schwer, seine Mannschaft zu kritisieren, da sie zuletzt so überzeugt habe. Als Trainer sei es ihm nicht gelungen, die Mannschaft mental und körperlich auf das Spiel einzustellen. Dagegen freute sich sein Gegenüber Emir Kurtagic darüber, dass seine Mannschaft auf einem bisher noch nicht gezeigten Niveau sowohl physisch als  psychisch aufgetreten sei. Dabei trat er aber auch auf die Euphoriebremse, denn die Saison dauert noch vier Wochen.

Die Oberberger sind in der Tabelle Dritter, Spitzenreiter HSV Hamburg gewann am Abend mit 31:29 (16:15) gegen Eisenach.  Lübbecke und Gummersbach trennt aber nur ein Minuspunkt. Am kommenden Freitag geht es für den VfL weiter mit einem Heimspiel gegen Bayer Dormagen.

TuS N-Lübbecke: Rezar (1. bis 60. Minute/12 Paraden), Gercar (n.e.); Becvar (3), Heiny (3), Baumgärtner (7), Ebner, Petreikis (3), Bagaric, Strosack(4), Mundus , Dräger  (1), Spohn (5), Nissen, Speckmann, Petrovsky, Skroblien (9/4).

VfL Gummersbach: Puhle (1. – 5./19. – 39./47.– 60./4 P), Valerio 5. –19./39. – 47./4P); Schröter (n.e.), Fanger (n.e.), Vidarsson, Köster (2), Blohme (9), Kontrec, Hermann (2), Schneider (2), Herzig (2), Meinhardt, Kiesler (n.e.), Haller (n.e.), Stüber (2), Bozovic. 8/3)

Schiedsrichter: Fabian Baumgart/Sascha Wild.

Siebenmeter: 4:4– 3:3.

Strafzeiten: 6:4 (Bagaric, Mundus, Petrovsky – Vidarsson, Kontrec), Rot: Ebner (2.)

Beste Spieler: alle – Blohme

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