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Kommentar

„Abliefern auf dem Platz“
Ein Kommentar zum Start des neuen Gummersbacher Stadtrats

Ein Kommentar von
2 min
Raoul Halding-Hoppenheit im Porträt.

Raoul Halding-Hoppenheit wurde als neuer Gummersbacher Bürgermeister vereidigt. 

Die Zeiten, in denen die CDU die Richtung vorgab und mit der FDP eine solide Mehrheit hatte, sind vorbei, kommentiert unser Redakteur Andreas Arnold.

Der neue Gummersbacher Stadtrat hat am Mittwochabend gezeigt, dass man auch mit einer deutlich erstarkten AfD im Kommunalparlament auf einen gemeinsamen Nenner kommen kann, mit dem alle leben können. Die Zeiten, in denen die CDU die Richtung vorgab und mit der FDP eine solide Mehrheit hatte, sind vorbei. Jetzt geht es darum, neue Mehrheiten zu finden und Kompromisse einzugehen.

Für Gesprächsbereitschaft zum Wohle der Bürger der Stadt hat auch Bürgermeister Raoul Halding-Hoppenheit geworben. Recht hat er, wenn er sagt, dass der gemeinsame Wahlvorschlag für die Ausschüsse und deren Vorsitzenden ein gutes Zeichen gewesen sei. Jetzt muss abgeliefert werden. Darauf warten die Menschen in der Innenstadt und den Dörfern drumherum.

Nicht nachvollziehbar ist das Signal von Grünen und Linken. Dass sie keine Nähe zur AfD suchen, ist altbekannt und auch berechtigt bei einer laut Verfassungsschutz rechtsextremistischen Partei. Ein gemeinsames Foto mit den neun AfD-Stadtratsmitgliedern hätte daran nichts geändert. Und am Ende darf man nicht übersehen, dass die AfD im Rat mehr als doppelt so stark ist wie die Grünen, die vier Sitze haben. Die Linken haben zwei. Ein Ignorieren des Wählerwillens führt am Ende nur dazu, dass noch mehr Stimmen aus der bürgerlichen Mitte zur AfD überlaufen. Viel sinnvoller wäre es, auf dem Platz abzuliefern.