Gummersbach – Die Lockerung der Ladenöffnungen in Zeiten von Corona hat am Montag zu einem verhaltenen Start des Handels geführt. So war die Gummersbacher Innenstadt am Mittag zwar deutlich belebter als in den vergangenen Wochen, doch von einer Normalität noch immer weit entfernt.

Die Empfehlung von Bund und Land, beim Einkauf einfache Schutzmasken zu tragen, stößt indes auf wenig bis kein Gehör. Der überwiegende Teil der Passanten in der Gummersbacher Innenstadt, darunter viele ältere Menschen, trug am Montag keine Maske. Diesen Eindruck hatte auch das Gummersbacher Ordnungsamt, wie Bürgermeister Frank Helmenstein sagte. „Man muss das weiter beobachten“, erklärte der Rathauschef wenig begeistert.

Das Desinfektionsspray ist immer dabei

Wesentlich erfreulicher verliefen derweil die Kontrollen der wieder geöffneten Geschäfte. So habe der Außendienst von einer geradezu „vorbildlichen Einhaltung“ der Abstands- und Hygienevorschriften berichtet, wie Helmenstein mitteilt.Einen ruhigen Start erlebte auch Händler Andreas Gross. In seinen Laden „Tragbar und mehr“ kam am Vormittag nur eine Handvoll Kunden.

Vor der Türe hatte Gross Desinfektionsspray aufgestellt und mit Schildern über die gebotenen Abstände von Kunde zu Kunde informiert. „Zu normalen Zeiten kommt es hier auch nicht zu einem großen Gedränge, so dass wir das auch in Zeiten von Corona mit den entsprechenden Auflagen hinbekommen sollten“, sagt der Geschäftsmann.

Er hat jedoch die Sorge, dass sich viele Menschen eben nicht an diese Vorschriften halten könnten, so dass es einen Rückfall geben könnte. Diese Bedenken äußert auch Hansjörg Mecke, Vorsitzender der Gummersbacher Innenstadtgemeinschaft.

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Die Tatsache, dass nur Geschäfte mit einer Größe von bis zu 800 Quadratmetern öffnen dürfen, bewertet Mecke nicht, findet aber, dass man für den Anfang irgendeine Grenze habe ziehen müssen. „Das ist ein Testlauf, ob es wirklich klappt“, so seine Einschätzung. Und wenn es funktioniere, würden sicher schrittweise wieder alle Läden öffnen dürfen.

Als ein wichtiges Signal wertet der Vorsitzende, dass viele Geschäfte für den Anfang nur mit reduzierten Öffnungszeiten zurückkommen würden, um so einen kontrollierten Start zu ermöglichen.

Bernd Muchow, Centermanager im Gummersbacher Forum, war nicht überrascht, dass der Publikumsansturm bis dato ausgeblieben ist. Oberberg sei eine Region der Automobilzulieferer, viele Menschen seien in Kurzarbeit und daher verunsichert. „Daher wird nach meinem Dafürhalten auch der Handel erst einmal langsam wieder anlaufen in dieser Region“, so die Einschätzung des Centermanagers.