„Ich gehe nach vorne“Werner Weimar bereichert seit einem Jahr Oberbergs Musikszene

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Werner Weimar ist als Musiker vor allem energiegeladen und sticht gerne heraus.

Werner Weimar ist als Musiker vor allem energiegeladen und sticht gerne heraus.

Dieringhausen – Nein, ein Foto mit ruhiger Pose, Gitarre einfach in der Hand, das ist Werner Weimars Sache nicht. „Ich bin jemand, der auf der Bühne nach vorne geht. Und das schon seit gut 45 Jahren“, begründet 60-Jährige seinen Wunsch nach einem energiegeladenen Foto. Seit einem Jahr ist der Musiker Wahl-Oberberger: „Der Liebe wegen.“ Und seit er hier ist, vernetzt er sich in der Musikszene. „Ich wurde hier mit großer Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft willkommen geheißen“, blickt der Sänger und Gitarrist zurück und berichtet, dass er schon auf der Gummersbacher Ware-House-Stage Teil des Singer-Songwriter Festivals war.

Musik hat den gebürtigen Bad Godesberger einst gerettet – aus der Enge einer recht konservativen Familie führte die Musik ihn in Emotionen und Freiräume, die in Teenagerzeiten „fast wie eine Therapie einfach guttaten.“ Auf der Bühne gab es Bestätigung des Publikums und die Möglichkeit, jede emotionale Lebenslage in Klängen aufzuarbeiten. Allerdings sollte das Musikmachen selbst letztlich nicht der gewählte Lebensweg werden.

Als Gitarrist einer Band auf der Bühne

Werner Weimar studierte in Heidelberg Tontechniker und prägte anschließend mit seiner Licht- und Tontechnik das kulturelle Angebot der Brotfabrik in Bonn-Beuel. Mit der Band Side-by-Side stand der Gitarrist aber auch auf der Bühne. Stolz ist er nicht nur darauf, dass er viele der Songs des Side-by-Side-Repertoires selbst geschrieben hat, sondern auch, dass die Band nach dreißig Jahren noch in der Urbesetzung besteht und im Bonner Raum immer eine feste Größe der Musikszene war. „Eine Einladung für die Band, auf der Ware-House-Stage zu spielen, besteht schon. Jetzt geht es darum, einen Termin zu finden“, kündigt Weimar an.

Seit 1995 arbeitet er zudem als Produzent und Komponist sowie als Remixer, unter anderem für die Dance- und Houseszene und das Projekt Glashaus/Moses Pelham. Platzierungen in den Charts gab es in dieser Zeit auch – Anfang 2001 mit „Pictures oft the Gallery“ von Taucher oder dem Projekt Meridian. „Dabei ist mir meine Zusammenarbeit mit dem Produzenten Doug Laurent ganz wichtig“, betont er. Coversongs waren nie sein Ding, doch vor einiger Zeit wagte er sich trotzdem an ein solches Projekt und nahm Lieder auf, die ihm viel bedeuten.

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Dabei arbeitete er für „Werner Weimar on the Road“ mit den Saxofonisten Matthias Poth und Jürgen Springwald. „Manchmal war es tatsächlich zu viel Musik. Das bleibt bei diesen vielen unterschiedlichen Projekten nicht aus“, gibt Werner Weimar zu. Letztlich fand er immer zur Bühne und zur Musik zurück, denn auch heute kann er Sänger und Gitarrist sich für Musik, für Bands und einzelne Lieder begeistern. Das wird auch deutlich daran, wie viel Freude es ihm macht, eine Playlist der Lieder zusammenzustellen, die ihn selbst schon sehr lange begleiten.

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