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Neues AngebotSmartes Parken in Gummersbach vorerst nur am Straßenrand

Lesezeit 3 Minuten
Parkschild

Gummersbach führt das Parken via App erst einmal nur außerhalb der Parkhäuser ein.

In Gummersbach kann bald via App die Parkgebühr entrichtet werden. Aber längst nicht überall.

 Die Stadt Gummersbach will auf ihren Parkplätzen außerhalb der Parkhäuser das bargeldlose Parken via Smartphone-App einführen, wie die Verwaltung jetzt im Ausschuss für Stadtentwicklung berichtet hat. Für die Stadt entstehen bei der Einführung keine Kosten, doch aus der Politik war die Skepsis nicht zu überhören, weil dieser erste Schritt nur die Parkplätze außerhalb der Parkhäuser abdeckt.

CDU-Fraktionschef Jörg Jansen, zugleich Ausschussvorsitzender, wollte wissen, warum die App nicht in den Parkhäusern eingeführt wird. „Ein Rieseninvest“, nannte der Technische Beigeordnete Jürgen Hefner als Grund dagegen. Ziel sei es, einen optimalen Weg zu finden mit wenig Aufwand. Karl-Heinz Richter (CDU) fragte danach, ob man mit der App nicht dem Parkhausbetreiber „P wie parken“ in die Quere komme.

Bargeldzahlung in Gummersbacher aber weiter möglich

Hefner sagte, dass es zwei Systeme gebe und die Automaten mit Bargeldeinwurf ja weiter zur Verfügung stünden. Die Verwaltung erläuterte, dass sie eine offene Plattform einführen will. Soll heißen: Alle zertifizierten App-Anbieter können genutzt werden. Ansprechpartner für die Stadt ist der Verein „Smartparking“, der zugleich Betreiber des „Gateways“ ist, der Datenschnittstelle zwischen Kommunen und Anbietern. So gesehen kann jeder Bürger entscheiden, bei welchem Anbieter er sich einbucht.

Allerdings: Wer über die App seine Parkgebühren entrichtet, muss an den Anbieter einen Zuschlag von 15 Prozent entrichten. Die regulären Parkgebühren bekommt die Kommune. Vorteil für den Bürger: Er kann seinen Parkvorgang minutengenau bezahlen und spart so gegebenenfalls Geld. Smartparking wurde im Dezember 2015 gegründet und ist jetzt in 300 Städten aktiv. Das Modell der offenen Plattform wurde ursprünglich von der Stadt Köln „erfunden“.

Die offene Plattform wurde in Köln erfunden

In Berlin werden bereits bis 50 Prozent der Parkvorgänge digital bezahlt. Die offene Plattform ist in Berlin, Köln und Hamburg live, was bedeutet, dass die freien Plätze mittels Sensorüberwachung ermittelt und an den Parkplatzsuchenden übermittelt werden können. Als Vorteil wurde auch gesehen, dass der Bürger seinen Parkplatzaufenthalt via Smartphone verlängern kann, wenn es beispielsweise beim Friseur oder im Wartezimmer des Arztes mal wieder etwa länger dauert. Welche Umsatzzahlen und Parkvorgänge sich die Stadt via Smart-App erwartet, blieb im Ausschuss offen.


Steigende Zahlen in Wipperfürth

Bereits Ende 2018 hat Wipperfürth das Handy-Parkticket der Firma Easypark eingeführt. Nach fünf Jahren sind die Benutzerzahlen gestiegen. Der Anfang war bescheiden: Im gesamten Jahr 2019 wurden nur 5913 Handy-Parktickets gelöst, für rund 5000 Euro. Im gleichen Zeitraum kauften die Autofahrer insgesamt 217 939 Tickets, die Stadt nahm damit 106 558 Euro ein. Das bedeutet: Nur 2,71 Prozent aller Parktickets wurden mit dem Handy gelöst. In den ersten zehn Monaten des Jahres 2023 wurden 20 449 Handytickets für 14 784 Euro verkauft. Die Zahl aller verkauften Parktickets, also einschließlich der Handytickets, lag Ende November bei 165 253 Stück, was 77 397 Euro Einnahmen bedeutet. (cor)