Netflix-HitDie Komödie „Smiley“ war auch in Gummersbach ein Erfolg

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Bruno steht mit nacktem Oberkörper hinter einer Theke und unterhält sich mit Aley.

In einer Szenebar treffen sich Bruno (l.) und Alex – und die turbulente Liebesgeschichte beginnt.

Über die TV-Adaption bei Netflix wurde die schwule Komödie „Smiley“ international bekannt. Der Stoff funktionierte auch in Gummersbach.

Alles beginnt in der Szene-Bar „Das andere Ufer“ einem Schwulentreffpunkt in dem entsprechenden Viertel in Barcelona. Die Bartheke besteht aus einem Lkw-Kühlergrill, kleine Tische mit schwarzen und roten Polsterstühlen sind im Raum verteilt und die Beleuchtung ist betont spärlich, die Wände schwarz. Auf der Bühne der Halle 32 haben die Theatergastspiele Fürth in dieser Kulisse die Komödie „Smiley“ aufgeführt. Diese wurde über die TV-Adaption bei Netflix international bekannt. Der Streamingdienst machte aus dem langjährig in Spanien aufgeführten Theaterstück von Guillem Clua zuerst zwei Filme und anschließend noch eine erfolgreiche Serie.

Zwei unterschiedliche Typen

Alex (Fabian Kuhn) textet wortreich und aufgebracht auf den Anrufbeantworter seiner enttäuschten Liebe. Doch weil er eine falsche Nummer gewählt hat, hört Bruno (Lukas Johne) die Nachricht – den die Geschichte irgendwie interessiert. Deswegen ruft er kurzentschlossen zurück und so treffen sich die beiden in der Bar und lernen sich kennen. Beide sind ganz unterschiedliche Typen. Alex trainiert in Fitnessstudios, trägt gerne Leder. Der unauffällige Bruno ist Architekt und besucht Kunstausstellungen. Trotzdem funkt's, und schon beim ersten Treffen kommt es zu einer ausschweifenden Liebesszene hinter der Bar – und die Affäre ist in vollem Gang.

Zwischen den Spielszenen gibt es abwechselnd von den Schauspielern, direkt zum Publikum gewandt, „Aufklärung für Heterosexuelle“. Da werden etwa das Gay-Festival „Circuit“ oder das Rauschmittel „Poppers“ näher beschrieben.

Explizite Sprache und ausgefallene Kostüme

Nach vielen Höhen und Tiefen und dem Auftauchen des Argentiniers Roberto zeigt sich schließlich, dass die beiden mit diesem unsichtbaren roten Faden an ihren kleinen Fingern seit ihrer Geburt verbunden sind. So wie die japanische Legende es besagt.

Mit viel Spielfreude und witzigen Dialogen gestalten die beiden Schauspieler das Stück. Vor allem Lukas Johne spielt dabei die verschiedensten Charaktere und sorgt damit für viele Lacher im Publikum. Auch durch die explizite Sprache und durch die ausgefallenen Kostüme wie den schwarzen Latexoverall in einer Szene oder ein Lederbrustgeschirr lebt die Aufführung. Insgesamt ist viel Haut von durchtrainierten Körper zu sehen.

Kleine Umbauten auf der Bühne erledigen die Darsteller zwischendurch auch noch mit. Unter der Regie von Thomas Rohmer gelingt den Theatergastspielen Fürth eine unterhaltsame Aufführung in der jedoch nur zur Hälfte gefüllten Halle 32.   Zum Schluss gab es langanhaltenden Applaus vom Publikum.

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