Gummersbach – Erneut musste das Verfahren gegen einen 37-Jährigen wegen des Vorwurfs der gemeinschaftlichen Veruntreuung in 203 Fällen vor dem Gummersbacher Amtsgericht ausgesetzt werden. Sowohl die behandelnde Ärztin als auch die Mutter des Angeklagten teilten dem Gericht mit, dass er sich nach einem versuchten Suizid seit kurzem in stationärer Behandlung befindet.

Sachverständigen eingeschaltet

Das Schöffengericht unter Vorsitz von Richter Ulrich Neef entschied, dass nun ein Sachverständiger prüfen solle, ob der Angeklagte verhandlungsfähig ist. Zudem behalte sich das Gericht vor, einen Haftbefehl zu erlassen, sobald das Gutachten über den Gesundheitszustand vorliege.

Auf der Straße zusammengebrochen

„Das ist jetzt schon das dritte Mal“, so der Vorsitzende Richter Ulrich Neef. Der erste Hauptverhandlungstermin war bereits im Vorfeld abgesagt worden, nachdem sich der Angeklagte krankgemeldet hatte. Beim Ersatztermin soll der 37-jährigen auf dem Weg zum Gericht noch auf der Straße zusammen gebrochen sein. Ein von der Mutter gerufener Rettungswagen brachte ihn in ein Krankenhaus.

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Michael Kupper

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„Der diensthabende Arzt konnte aber keine medizinischen Gründe feststellen“, erzählte Neef beim jetzigen Verhandlungstermin. Der Richter hatte damals einen Haftbefehl erlassen, der auch vollstreckt wurde. Eine Beschwerde aber sollte zur Aufhebung des Haftbefehls durch das Landgericht führen. „Ein Haftbefehl hätte erst erlassen werden dürfen, nachdem sein Gesundheitszustand überprüft und er für verhandlungsfähig erklärt wurde“, erklärte Richter Neef. Dieses Gutachten gelte es nun abzuwarten.

Dem 82-jährigen, mit angeklagten Vater wurde währenddessen eine dauerhafte Verhandlungsunfähigkeit attestiert. Ein neuer Verhandlungstermin soll noch bekanntgegeben werden. Der Fortsetzungstermin am Donnerstag, 21. Oktober, wurde aufgehoben. (bs)