Heimatverein in SorgeNeue Bus-Linien legen Holper Wochenmarkt lahm

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Kommt der Bus, in diesem Fall die Linie 340 der Ovag, wird’s eng auf dem Wochenmarkt in Holpe. 

  • Neue Linien haben ihre Route zwischen Käsewagen und Obststand.
  • Bürger sorgen sich um die Sicherheit der Marktbesucher.
  • Es gibt Überlegungen, den Markt zu verlegen.

Holpe – 11.43 Uhr ist es und Käseverkäufer Rainer Weber klappt die Luke runter. Denn der Bus kommt: Langsam schiebt sich die Linie 340 über den Fritz-Wingen-Platz in der Mitte Holpes, zieht eine Wendeschleife und fährt weiter nach Steimelhagen.

Dabei kreuzt das Fahrzeug der Oberbergischen Verkehrsgesellschaft (Ovag) eben den Markt, rollt vorbei an den Backwaren, hindurch zwischen Käsewagen und dem großen Stand mit Obst und Gemüse.

Bürger sorgen sich um Sicherheit

„Seit Einführung der neuen Linien fahren insgesamt sieben Busse über den Platz während der Marktzeit“, klagt Elli Moll. Sie gehört zum Heimatverein, der den Wochenmarkt im April 2015 ins Leben gerufen und mit Erfolg etabliert hat.

Immer montags, stets von 11 bis 13 Uhr, ist in der Morsbacher Ortschaft Markt. Jetzt macht sich Moll Sorgen, dass etwas passieren könnte, erklärt sie. Ihre Sorge hat sie auch dem Rathaus mitgeteilt, „denn es ist echt gefährlich“. Helfen kann die Gemeindeverwaltung jedoch nicht.

Verlegung der Haltestelle wäre ein großer bürokratischer Akt

„Die Fahrer wissen, aber dass dort eine problematische Stelle ist“, berichtet Bürgermeister Jörg Bukowski von Gesprächen mit dem Gummersbacher Verkehrsunternehmen. Dessen Geschäftsführer Karl-Heinz Schütz sieht keine Lösung: „Eine Haltestelle zu verlegen, das ist immer ein großer bürokratischer Akt“, erklärt der Ovag-Mann auf Anfrage dieser Zeitung.

Der Vorschlag aus den Reihen des Heimatvereins, die Busse am nahen Gerätehaus des Löschzugs Holpe und da auf dem Parkplatz am Denkmalweg, Ecke Hauptstraße, drehen zu lassen, sei ihm nicht bekannt, doch berge dieser Vorschlag sicher neue Probleme. „Man sollte sich in Holpe arrangieren: Es ist einfacher, wenn die Händler mal eben ihre Stände schließen, die Klappen zumachen und vielleicht mal einen Verkaufstisch wegräumen.“

Oder soll der Markt umziehen?

Ähnliches hat die Gemeindeverwaltung dem Heimatverein mitgeteilt und darauf hingewiesen, dass der Markt umziehen müsse, sollten sich die Holper nicht mit der Situation anfreunden. Für die Zukunft sieht Bürgermeister Bukowski allerdings eine andere Lösung, wenn das Integrierte Handlungskonzept für die Gemeinde auch Holpe erreicht: Diese Ortschaft soll nämlich im Kern umgestaltet werden.

„Dann könnten die Marktstände näher an die evangelische Kirche rücken“, schildert Bukowski. Denn es sei geplant, den Fritz-Wingen-Platz aufzuwerten, neue Wege (auch in Richtung der Kirche) anzulegen und zudem Sitzgelegenheiten zu schaffen.

Heimatverein hat nichts gegen die Marktverlegung

„Auch wird der Spielplatz dort saniert.“ Mit einer Verschiebung des Wochenmarktes könnte der Heimatverein gut leben, versichert dessen Vorsitzender Burkhard Neef. „Vielleicht findet sich dann die geeignete Stelle für die Stände und die Situation auf dem Fritz-Wingen-Platz entspannt sich.“

Unterdessen kündigt Bürgermeister Jörg Bukowski an, dass auch Morsbach wohl im April einen eigenen Wochenmarkt bekommt, der immer freitags stattfinden soll: „Die Gespräche sind sehr weit gediehen.“  Ein Standort werde für den Anfang allerdings noch gesucht. Nach der Sanierung des Milly-la-Forêt-Platzes werde der neue Markt dorthin umziehen und da bleiben. 

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