Die Wiehler Liberalen verweisen auf bereits funktionierende Ärztegenossenschaften wie die in Gummersbach-Hülsenbusch.
LandarztmangelWiehler FDP schlägt Genossenschaften vor

Ein Hausarzt sitzt in einem Sprechzimmer seiner Hausarztpraxis an einem Schreibtisch neben einem Stethoskop und arbeitet am Computer.
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Wie kann das Problem des Hausärztemangels, das momentan insbesondere im oberbergischen Süden schwelt, gelöst werden? Im Gespräch sind oder waren in letzter Zeit die Gründungen von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) in Nümbrecht, in Waldbröl, jetzt auch in Morsbach, mit unterschiedlichen Träger-Modellen (wir berichteten).
Der klassische Hausarzt ist auf dem Lande jedoch eine aussterbende Spezies.
Jetzt meldet sich die Wiehler FDP zu Wort: Die Liberalen favorisieren ein „genossenschaftliches Modell zur Sicherung der ortsnahen medizinischen Versorgung“, heißt es in einer Pressemitteilung. „Eine flächendeckende ärztliche Versorgung verstehen wir als Grundrecht. Der klassische Hausarzt ist auf dem Lande jedoch eine aussterbende Spezies“, schreibt die FDP, auch Wiehl, heißt es explizit, sei vom Hausärztemangel bedroht.
Beim Modell der genossenschaftlichen Arztpraxis würden „unter anderem Ärzte als Mitglieder einer Genossenschaft zusammenarbeiten und eine gemeinsame Praxis betreiben“. Dies könne, vor allem im ländlichen Raum, eine sinnvolle Alternative zu Einzelpraxen oder größeren MVZ sein, schreibt die Wiehler FDP. Insbesondere gelte das für junge Ärztinnen und Ärzte, die sich niederlassen möchten, oder für Hausärzte, die eine Nachfolgeregelung suchen. Die FDP erinnert an den bekannten Umstand, dass junge Medizinerinnen und Mediziner zunehmend auf eine ausgeglichene Work-Life-Balance achten und eine urbane Umgebung bevorzugen.
Die Vorteile des genossenschaftlichen Modells seien vielfältig: „Gemeinsame Verantwortung und Mitbestimmung, ohne den Einfluss externer Investoren, langfristige Stabilität der Strukturen, weniger Bürokratie und flexiblere Arbeitszeiten, Fokus auf Patientenwohl, fachlicher Austausch und intensive Zusammenarbeit, bessere Präsenz und zeitnahe Termine für die Patienten“, zählen die Wiehler Liberalen auf.
Es handle sich um eine vielversprechende Möglichkeit, „die ärztliche Versorgung zu gestalten und die Arbeitsbedingungen für Ärzte zu verbessern“. Bereits funktionierende Ärztegenossenschaften u.a. in Gummersbach-Hülsenbusch würden die Praktikabilität dieses Modells unterstreichen.