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GeburtstagskindOpam-Mitbegründerin Leonore Kremer bekommt das Bundesverdienstkreuz

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Seit 45 Jahren setzt sich Leonore Kremer für das Alphabetisierungshilfswerk Opam ein. Landrat Jochen Hagt zeichnete Kremer an ihrem 80. Geburtstag mit dem Bundesverdienstkreuz aus.

Der 80. Geburtstag und eine große Ehrung sind bei Leonore Kremer auf einen Tag gefallen.

Es ist deutlich mehr als ihr halbes Leben, das geehrt wurde. Leonore Kremer, hat am Freitag ihren 80. Geburtstag gefeiert. Am gleichen Tag wurde sie von Landrat Jochen Hagt für ein ehrenamtliches Engagement im Verein Opam, das schon 45 Jahre währt, mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Opam setzt sich für die Alphabetisierung der Welt ein.

Vor 45 Jahren wurde in Linde der deutsche Ableger des Vereins gegründet. Acht Jahre zuvor hatte der italienische Geistliche Don Carlo Muratore erkannt, dass das Erlernen von Lesen und Schreiben dabei helfen könnte, den Teufelskreis von Armut und Elend zu unterbrechen, und gründete ein Hilfswerk, aus dessen Anfangsbuchstaben sich das Akronym zusammensetzt: Opera di Promozione dell' Alfabetizzazione nel Mondo, kurz: OPAM. Leonore Kremer gehörte mit Pfarrer Josef Prinz und Hermann Bröskamp zum ersten Vorstand.

Werner Mays hatte den Antrag gestellt

Der heutige Vorsitzende Werner Mays aus Kürten begrüßte die Jubilarin unter dem Applaus der rund 50 Anwesenden in Haus Burger in Linde. „Wenn jemand so viele Jahre erlebt haben darf, wenn dazu noch kommt, dass dieses Geburtstagskind so vielen Kindern hat helfen können – dann fragt man sich unwillkürlich, welches Geburtstagsgeschenk man mitbringen könnte“, sagte Mays. „Insofern bin ich sehr dankbar, dass meinem Antrag stattgegeben wurde und Landrat Jochen Hagt ein solches, ganz besonderes Geschenk im Gepäck hat.“

Hagt erläuterte, dass der Bundespräsident den Verdienstorden für besondere Verdienste in ehrenamtlicher oder sozialer Hinsicht verleiht. „Frau Leonore Kremer hat mit über 45 Jahren in der ehrenamtlichen Hilfe unter Beweis gestellt, dass sie diese besonderen Verdienste erbracht hat.“ Sie habe sich trotz der körperlichen Beeinträchtigung wegen einer Polio-Erkrankung mit unermüdlicher Energie eingesetzt. So habe Kremer auf eigene Kosten immer wieder Reisen in die Länder der Dritten Welt unternommen, um zu überprüfen, dass die Spenden auch in die richtigen Kanäle wandern. „Sie hat pro Jahr etwa 250.000 bis 300.000 Euro an Spenden gesammelt, mit dem jährlich etwa 30 Projekte unterstützt werden“, sagte Jochen Hagt.

Zum Geburtstag gab es dann noch einen Blumenstrauß. Die solchermaßen Geehrte wandte sich kurz an die Anwesenden und zeigte sich bescheiden. „Ich bräuchte diese Ehre persönlich nicht, aber es ist natürlich auch ein großer Erfolg, dass ich die Auszeichnung für den Verein und unser Dorf Linde entgegennehmen darf“, sagte Kremer. Sie berichtete von rund 6,9 Millionen Euro, die für den Vereinszweck aufgebracht wurden. Das sei möglich geworden, weil so viel der Arbeit ehrenamtlich geschehe. „Nur die Post will ihre Kosten immer noch erstattet haben“, sagte sie trocken. Das Bundesverdienstkreuz sei Ansporn für sie weiterzumachen. „Zumindest soweit es mir gesundheitlich möglich ist.“ Wolfgang Weitzdörfer